Berlin Deutschland

Am Bahnhof der Tränen

Dieser Artikel wurde zuletzt am 10. Februar 2023 aktualisiert.

Für einen Geheimtipp ist er sicher zu bekannt, und dennoch lässt sich am Berliner Bahnhof Friedrichstraße viel Spannendes entdecken. Zentral gelegen, kommt heute eigentlich jeder Berlin-Besucher, der sich mit der S-Bahn fortbewegt früher oder später an den ehemaligen Grenzbahnhof. Aussteigen und sich vor Ort auf Spurensuche der deutsch-deutschen Geschichte begeben oder einfach nur eine Weile dem bunten Treiben in der Friedrichstraße zuschauen, ist unbedingt empfehlenswert.

Am Bahnhof Friedrichstraße ist immer viel los
Am Bahnhof Friedrichstraße ist immer viel los
Innenansicht des Bahnhofs
Innenansicht des Bahnhofs
Mit der S-Bahn landet man irgendwann auch an der Friedrichstraße
Mit der S-Bahn landet man irgendwann auch an der Friedrichstraße
Der Bahnhof von der Spree aus gesehen
Der Bahnhof von der Spree aus gesehen
Vom Dach des Reichstages hat man diesen Blick auf den Bahnhof
Vom Dach des Reichstages hat man diesen Blick auf den Bahnhof

Spannend ist vor allem ein Besuch des noch heute erhaltenen Pavillons für die damalige Grenzabfertigung. Wegen der unzählbaren Abschiede, die Menschen hier bis 1989 nehmen mussten, heißt er im Volksmund „Tränenpalast“. In ihm ist eine Dauerausstellung zum Thema „Teilung und Grenze im Alltag der Deutschen“ zu sehen. Geschichte wird hier am historischen Ort erlebbar. Und das beste ist, der Eintritt ist kostenlos. Hinzu kommt, dass im Tränenpalast in der Regel wenig los ist und sich nicht derartige Touristenmassen durch die Ausstellung schieben, wie sie dies z. B. im DDR-Museum am Deutschen Dom tun. Von einem Besuch dieser Einrichtung kann ich nur abraten.

Ein Besuch im Tränenpalast ist kostenlos
Ein Besuch im Tränenpalast ist kostenlos
Blick ins Innere des Tränenpalastes
Blick ins Innere des Tränenpalastes
Viele Exponate sind in der Ausstellung zu sehen
Viele Exponate sind in der Ausstellung zu sehen
Die Ausstellungsstücke sind ansprechend präsentiert
Die Ausstellungsstücke sind ansprechend präsentiert
Modelle veranschaulichen die damalige Situation
Modelle veranschaulichen die damalige Situation
Besonders ein Modell des Bahnhofs beindruckt
Besonders ein Modell des Bahnhofs beeindruckt
Tunnel vom Tränenpalast zum Bahnhof
Tunnel vom Tränenpalast zum Bahnhof
Auch persönliche Dinge, wie der Pass von Wolf Biermann sind ausgestellt
Auch persönliche Dinge, wie der Pass von Wolf Biermann sind ausgestellt
Die Stasi hatte im Bahnhof alles im Blick
Die Stasi hatte im Bahnhof alles im Blick

Der Bahnhof Friedrichstraße ist übrigens auch trauriger Schauplatz vieler gescheiterter DDR-Fluchtversuche geworden. Das prominenteste Beispiel ist sicher jenes von Karl-Heinz Richter, der in seinem Buch “Mit dem Moskau-Paris-Express in die Freiheit” (HIER klicken um zum Buch bei Amazon zu gelangen)* von seinem gescheitertem Versuch berichtet. Damals wurde er von der Stasi verhaftet und anschließend im berüchtigtem Gefängnis Hohenschönhausen inhaftiert. Vor zwei Jahren habe ich dort an einer bewegenden Führung teilgenommen, in der Richter Besucher durch das Gefängnis führt. Mehr dazu findet sich HIER in meinem Blog.

Thomas Limberg

Ich bin Thomas – das Gesicht hinter Breitengrad66. Schon seit 2010 nehme ich meine Leser in diesem Reiseblog mit auf Reisen. Unterwegs gibt es fast nichts, für das ich mich nicht begeistern kann. Ob fremde Kulturen, sportliche Herausforderungen, einzigartige Natur, schicke Hotels oder außergewöhnliche Kulinarik – ich bin immer neugierig auf Neues. Auf keiner Reise fehlen darf meine Kamera, denn Fotografie ist eine meiner größten Leidenschaften. Besonders stolz bin ich darauf, dass Breitengrad66 bei der renommierten Wahl zum Reiseblog des Jahres 2020 von Touristik PR unter die 20 besten gewählt wurde. Mehr über diesen Blog und über mich gibt es HIER zu lesen.

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