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Klettern in den Kopf des Hermannsdenkmals

Dieser Artikel wurde zuletzt am 10. Februar 2023 aktualisiert.

Das Hermannsdenkmal in Detmold bietet auf seinem Sockel eine Aussichtsplattform. Von hier hat man eine grandiose Sicht über den Teutoburger Wald und die umliegenden Gemeinden. Doch es geht noch höher. Man kann tatsächlich bis in den Kopf der Kolossalstatue klettern und von dort durch die Nasenlöcher nach draußen schauen. Während die Aussichtsplattform jährlich rund eine Million Besucher anlockt, kommen nur wenige bis ganz nach oben. Nur vier Mal im Jahr besteht überhaupt die Möglichkeit auf diese abenteuerliche Tour. Ich hatte das Glück und durfte mich in einer der engen Röhren im Inneren des Hermanns bis in seinen Kopf quetschen.

Imposant präsentiert sich das Hermannsdenkmal in Detmold
Imposant präsentiert sich das Hermannsdenkmal in Detmold
Rund um den steinernen Sockel des Hermannsdenkmals verläuft eine Aussichtsplattform
Rund um den steinernen Sockel des Hermannsdenkmals verläuft eine Aussichtsplattform
Von der Aussichtsplattform auf dem Hermannsdenkmal bietet sich ein traumhafter Blick über den Teutoburger Wald
Von der Aussichtsplattform bietet sich ein traumhafter Blick über den Teutoburger Wald

Oben gibt es keine Leitern mehr

Platzangst sollte man allerdings nicht haben. Der Aufstieg in den Kopf des Hermanns erfolgt durch eine von zwei Röhren, die schon im unteren Bereich recht eng ist und nach oben hin immer schmaler wird. Während sich zuerst noch eine Leiter in der Röhre befindet, ist selbst für diese weiter oben kein Platz mehr. Nur noch kleine winzige Trittstufen, die gerade so Platz für einen halben Fuß bieten, ermöglichen dort den weiteren Aufstieg.

Hier beginnt der Aufstieg in den Kopf des Hermannsdenkmal
Hier beginnt der Aufstieg in den Kopf des Hermann
Im unteren Bereich befinden sich noch Leitern
Im unteren Bereich befinden sich noch Leitern
Oben im Hermannsdenkmal wird es sehr eng. Leitern haben hier keinen Platz mehr
Oben wird es sehr eng. Leitern haben hier keinen Platz mehr

Geklettert wird mit kompletter Ausrüstung

Entsprechend muss jeder, der so hoch hinaus will auch gut gesichert werden. Ohne komplette Kletterausrüstung darf niemand nach oben. Zwei Mitarbeiter des benachbarten Teuto-Kletterparks geben Hilfestellung. Ein Gurt und ein Seil sorgen für Sicherheit, sollte man einmal von den schmalen Tritten abrutschen. Ein Helm ist ebenso obligatorisch. Ohne diesen hätte ich mir so manches Mal den Kopf eingehauen. Damit man in der fast dunklen Röhre auch etwas sieht, komplettiert eine Stirnlampe die Ausrüstung.

Ich bin bereit zum Klettern. Ein Mitarbeiter des Kletterparks sichert mich. Foto: www.ausreisserin.de
Ich bin bereit zum Klettern. Ein Mitarbeiter des Kletterparks sichert mich. Foto: www.ausreisserin.de
Das bin ich am Start der Klettertour im Hermannsdenkmal.
Das bin ich am Start der Klettertour. Foto: www.ausreisserin.de

Kann man aus den Nasenlöchern herausfallen?

Hat man die rund 25 Meter nach oben geschafft, ist man im Kopf des Hermannsdenkmals. Man sieht die gewölbte Struktur der Gesichtspartien. Die Augen treten klar hervor und durch die Nasenlöcher scheint Licht von draußen ins Innere. Wer von der Legende gehört hat, dass durch die Nasenlöcher einst jemand herausgefallen ist, wird überrascht sein. Die Nasenlöcher haben nur etwa die Größe einer Hand. Rausfallen kann dort definitiv niemand. Übrigens gibt es während der Kletterpartie auch weiter unten noch eine Möglichkeit nach draußen zu schauen. Zwischen den Füßen der Statue befindet sich eine kleine Tür. Öffnet man diese, kann man von hier dem Hermann unter den Rock schauen.

Zwischen den Füßen der Statue befindet sich eine kleine Tür
Zwischen den Füßen der Statue befindet sich eine kleine Tür

Ein Video aus dem Inneren des Hermannsdenkmals

Normalerweise gehe ich fast nirgendwo ohne meine Kamera hin. Aufgrund der Enge in der Röhre des Hermanns habe ich allerdings meine eher unhandliche Spiegelreflexkamera unten gelassen und bin nur mit einer kleinen Actioncam bewaffnet nach oben gestiegen. Mit dieser habe ich das folgende kleine Video für euch gedreht:

httpv://www.youtube.com/watch?v=mXuHftTXSrY

Wann kann man diese Klettertour machen?

Das Klettern im Hermann wird vom benachbarten Teuto Kletterpark angeboten. Die Termine sind unter https://www.interakteam.de/event/klettern-im-hermann/ zu finden. Dort ganz in der Nähe steht übrigens auch die bis heute erhaltene Hütte des Denkmal-Erbauers Ernst von Bandel. Darin ist ein kleines Museum untergebracht, das über die Geschichte und den Bau des Hermannsdenkmals informiert. Gezeigt wird darin u.a. auch ein Schnittmodell der engen Röhren im Inneren des Hermanns.

Der Teuto Kletterpark in detmold befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hermannsdenkmal
Der Teuto Kletterpark befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hermannsdenkmal
Die Hütte des Hermannsdenkmal-Erbauers Ernst von Bandel
Die Hütte des Hermannsdenkmal-Erbauers Ernst von Bandel
Im kleinen Museum ist auch ein Modell der Röhren im Inneren des Hermannsdenkmals zu sehen
Im kleinen Museum ist auch ein Modell der Röhren im Inneren des Hermannsdenkmals zu sehen

Ich wurde von den Organisatoren des E1|R1 Photo Award zur Klettertour im Hermannsdenkmal eingeladen.

Thomas Limberg

Ich bin Thomas – das Gesicht hinter Breitengrad66. Schon seit 2010 nehme ich meine Leser in diesem Reiseblog mit auf Reisen. Unterwegs gibt es fast nichts, für das ich mich nicht begeistern kann. Ob fremde Kulturen, sportliche Herausforderungen, einzigartige Natur, schicke Hotels oder außergewöhnliche Kulinarik – ich bin immer neugierig auf Neues. Auf keiner Reise fehlen darf meine Kamera, denn Fotografie ist eine meiner größten Leidenschaften. Besonders stolz bin ich darauf, dass Breitengrad66 bei der renommierten Wahl zum Reiseblog des Jahres 2020 von Touristik PR unter die 20 besten gewählt wurde. Mehr über diesen Blog und über mich gibt es HIER zu lesen.

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