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Fünf besondere Weihnachtsmärkte im Ruhrgebiet

Dieser Artikel wurde zuletzt am 10. Februar 2023 aktualisiert.

Zugegeben, viele Städte im Ruhrgebiet sind keine Schönheit. Dennoch liebe ich den Pott! Die Industriekultur, die Menschen – alles hat hier etwas Bodenständiges, das mir sehr gefällt. Doch wie sieht es zwischen Emscher und Lippe mit den Weihnachtsmärkten aus? Lohnen sich diese? Spielen Duisburg, Essen und Oberhausen gar in einer Liga mit den bekannten Weihnachtsmärkten in Dresden oder Nürnberg? Um dies herauszufinden bin ich ins Ruhrgebiet gefahren und habe mir fünf Weihnachtsmärkte im Pott angeschaut.

Weihnachtsmarkt am Centro Oberhausen

Einer der Märkte mit den meisten Besuchern ist sicher jener am Centro Oberhausen. Tatsächlich kann ich sehr gut nachvollziehen, warum das so ist. Der Weihnachtsmarkt besteht aus drei verschiedenen Märkten, die alle einem eigenen Thema zugeordnet sind. Auf dem Wichtelmarkt befinden sich urige Wichtelhütten mit niedlichen Tierfiguren auf den Dächern. Ein ähnlich schönes Bild vermittelt Santa’s Village. Dort stehen kleine Holzhütten, dekoriert mit Zuckerstangen, Nussknackern und anderen Weihnachtssymbolen. Mein persönliches Highlight ist jedoch das Almdorf. Rund um eine Almhütte befindet sich viele schnuckelige Holzhütten, die das Bild einer Bergweihnacht in Österreich vermitteln. Passenderweise ist dahinter ein Hang mit Kunstschnee aufgeschüttet, auf dem man rodeln kann. Für einen Moment habe ich mich dort wirklich etwas wie in den Alpen gefühlt – und das mitten im Herzen des Ruhrgebiets.

Öffnungszeiten:
16. November bis 23. Dezember 2017
Mo-Fr 11-22 Uhr
samstags 10-22 Uhr
sonntags 11-21 Uhr
Freitag 23.12. 11-20 Uhr

Internationaler Weihnachtsmarkt Essen

Auch der Weihnachtsmarkt in Essen bietet eine Besonderheit. Er ist ein internationaler Weihnachtsmarkt. Die Händler an den 250 Ständen kommen aus 20 verschiedenen Ländern und bieten neben Produkten aus Deutschland vor allem viele Artikel aus aller Welt an. Kunsthandwerk aus Afrika, Schmuck aus dem Baltikum oder Modeaccessoires aus Nepal sind hier zu finden. Leider spielte bei meinem Besuch in Essen das Wetter gar nicht mit. So verzichtete ich auf eine Fahrt im Riesenrad und ließ auch den angegliederten Mittelalter-Weihnachtsmarkt links liegen. Immerhin ein Grund, um ein anderes Mal erneut in der Adventszeit nach Essen zu kommen und einen neuen Anlauf zu nehmen.

Öffnungszeiten:
23. November bis 23. Dezember 2017
So-Do: 11-21 Uhr
Fr und Sa: 11-22 Uhr

Weihnachtsmarkt Duisburg

Besonders schön fand ich den Duisburger Weihnachtsmarkt. Zwar kann die Umgebung mit ihren grauen Fassaden nicht wirklich punkten, dafür überzeugt aber der Weihnachtsmarkt mit einer einzigartigen Gestaltung. Glühweinbuden in Schiffsform erinnern an den Duisburger Hafen und tausende Lichter in den aufgestellten blauen Bäumen rechts und links der Königstraße verleihen dem Markt einen festlichen Rahmen. Vor allem wenn es dunkel wird, wirkt der Blick vom Bahnhof aus über den Markt bis zum Riesenrad an seinem Ende äußerst faszinierend. Wer will, kann sogar auf einer Eisbahn die ein oder andere Runde auf Schlittschuhen drehen. Richtig gut gefallen hat mir vor allem, dass der Durchgang zwischen den Buden ungewöhnlich breit ist. Diese sind nicht, wie auf vielen anderen Märkten dicht an dicht gestellt. Selbst am Wochenende hat man dort bequem Platz und wird nicht von Menschenmassen durch enge Gänge geschoben.

Öffnungszeiten:
23. November bis 30. Dezember 2017
So–Do: 11–21 Uhr
Fr und Sa: 11–22 Uhr
24. Dezember und 25. Dezember: geschlossen
26. Dezember: 11–21 Uhr
30. Dezember: 11–20 Uhr

Lichtermarkt im Landschaftspark Duisburg-Nord

Ebenfalls in Duisburg findet alljährlich der Lichtermarkt im Landschaftspark statt. Leider ist er in diesem Jahr schon wieder vorbei. Deshalb werde ich mich hier mit Schwärmereien darüber zurückhalten. Dennoch ist der Markt in der ehemaligen Kraftzentrale des einstigen Hüttenwerkes Duisburg-Meiderich für mich einer der Weihnachtsmärkte, die wohl am charakteristischsten für das Ruhrgebiet sind. Nicht nur die einzigartige Umgebung, auch die an den Ständen angebotenen Artikel sind hier irgendwie besonders und typisch für das Ruhrgebiet. Wo sonst bekommt man auf einem Weihnachtsmarkt Nachbildungen von alten Zechen aus Holz? Ich kann jedem Ruhrgebiets- und jedem Weihnachtsmarkt-Fan schon jetzt empfehlen, 2018 einen Abstecher zum Lichtermarkt zu machen. Es lohnt sich in jedem Fall! Wer nicht so lange warten will, der kann übrigens das ganze Jahr über – auch ohne Weihnachtsmarkt – in den Landschaftspark kommen. Das alte Hüttenwerk zählt zu den sehenswertesten Industriedenkmälern im Ruhrgebiet und wird immer am Wochenende, nach Einbruch der Dunkelheit, bunt angestrahlt.

Mittelalter Weihnachtsmarkt auf Schloss Broich in Mülheim

Noch in diesem Jahr lässt sich ein anderer ganz besonderer Weihnachtsmarkt im Ruhrgebiet besuchen. Auf Schloss Broich in Mülheim findet an drei Adventswochenenden ein sehenswerter Mittelaltermarkt statt. Kerzen und Fackeln erleuchten den Innenhof des Wehrbaus aus der Karolingerzeit. Zelte mit Wahrsagern sind zu finden oder Stände, an denen es Teile mittelalterlicher Rüstungen zu kaufen gibt. Wer will, kann sich in die Kunst des Feuermachens im Mittelalter einweisen lassen oder diverse Köstlichkeiten probieren. Mir hat das Ambiente auf dem Schloss besonders gut gefallen. Wer eine Abwechslung zur bunten Glitzerwelt auf anderen Weihnachtsmärkten sucht, ist in Mülheim genau richtig.

Öffnungszeiten:
01.-03. Dezember 2017
08.-10. Dezember 2017
15.-17. Dezember 2017
freitags 17-21 Uhr
samstags 13-21 Uhr
sonntags 11-21 Uhr
Eintritt:
6 Euro für Erwachsene

Lohnen sich die Weihnachtsmärkte im Ruhrgebiet?

Doch wie fällt jetzt mein Fazit aus? Lohnen sich die Weihnachtsmärkte im Ruhrgebiet? Klar ist, mit den bekannten Weihnachtachtsmärkten in Dresden oder Nürnberg können diese nicht konkurrieren. Doch das müssen sie auch gar nicht. Die Weihnachtsmärkte im Pott sind anders. Irgendwie bodenständiger, abwechslungsreicher und überraschender. Fast jeder Markt hat hier eine Besonderheit, die ihn zu etwas Einzigartigem macht. Wo sonst gibt es alte Industrieanlagen als festliche Kulisse oder Artikel aus aller Welt auf einem Weihnachtsmarkt vereint? Die Weihnachtsmärkte im Ruhrgebiet sind wie die Städte, in denen sie stattfinden. Mal weltoffen und kosmopolitisch, mal familiär und gemütlich. Eine Mischung, die mich absolut überzeugt hat und die mich sicher immer wieder ins Ruhrgebiet ziehen wird.

Weitere Infos über die Weihnachtsmärkte im Ruhrgebiet

Besonders schön ist übrigens die hohe Anzahl der Weihnachtsmärkte im Ruhrgebiet. In jeder Stadt gibt es mindestens einen. Viele liegen nicht weit auseinander und lassen sich perfekt zu einer Weihnachtsmarkt-Rundtour kombinieren. Eine Übersicht der Weihnachtsmärkte im Ruhrgebiet befindet sich HIER. Wer will, kann die Weihnachtsmärkte zugleich mit einigen anderen Sehenswürdigkeiten im Ruhrgebiet kombinieren. Über einige besonders lohnenswerte, habe ich unter https://www.breitengrad66.de/category/ruhrgebiet/ bereits berichtet.

Corona: Weihnachtsmärkte im Ruhrgebiet 2020

Dieser Artikel über die besonderen Weihnachtsmärkte im Ruhrgebiet entstand nach meinen Besuchen im Jahr 2017. Im Jahr 2020 dürften die Weihnachtsmärkte im Ruhrgebiet wegen der Corona-Pandemie ein anderes Erscheinungsbild haben. Ich empfehle, sich vorab bei den einzelnen Gemeinden zu informieren, ob und in welcher Form die Weihnachtsmärkte 2020 stattfinden.

Warst Du schon auf einem Weihnachtsmarkt im Ruhrgebiet?

Bist Du auch schon auf einem Weihnachtsmarkt im Ruhrgebiet gewesen? Falls ja, welchen kannst Du empfehlen? Ich freue mich sehr über Deinen Kommentar.

Offenlegung: Ich wurde vom Ruhr Tourismus bei der Recherche zu diesem Artikel unterstützt.

Thomas Limberg

Ich bin Thomas – das Gesicht hinter Breitengrad66. Schon seit 2010 nehme ich meine Leser in diesem Reiseblog mit auf Reisen. Unterwegs gibt es fast nichts, für das ich mich nicht begeistern kann. Ob fremde Kulturen, sportliche Herausforderungen, einzigartige Natur, schicke Hotels oder außergewöhnliche Kulinarik – ich bin immer neugierig auf Neues. Auf keiner Reise fehlen darf meine Kamera, denn Fotografie ist eine meiner größten Leidenschaften. Besonders stolz bin ich darauf, dass Breitengrad66 bei der renommierten Wahl zum Reiseblog des Jahres 2020 von Touristik PR unter die 20 besten gewählt wurde. Mehr über diesen Blog und über mich gibt es HIER zu lesen.

7 Kommentare

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  • Hi Thomas,

    ich war schon auf dem Weihnachtsmarkt in Essen. Ist eigentlich wie jedes Jahr super.

    Bin großer Fan des peruanischen Standes mit den gefüllten Kartoffeln. Er müßte auf dem
    Kennedyplatz stehen und ist immer rappelvoll.

    Schöne Grüße

    Stefan

  • Hey. Super Fotos! Ja, W-Märkte haben wir im Pott reichlich, das ist toll. Zu den genannten empfehle ich noch den Mittelalter-W-Markt im Dortmunder Fredenpaumpark und den Markt im Freilichtmuseum Hagen (nur ein Wochenende). Ich finde Weihnachtsmarktbesuche besonders abends schön, wenn überall die Lichter funkeln. In Essen kommt das Lichterdach über dem großen Platz dann erst richtig zur Geltung.
    Eine schöne Vorweihnachtszeit noch!
    LG, Nicole

    • Hallo Nicole,
      dankeschön!
      Den Mittelalter-Weihnachtsmarkt in Dortmund hätte ich auch gerne gesehen. Wir hatten aber unser “Basislager” in Duisburg, da haben wir uns auf das westliche Ruhrgebiet beschränkt. Der in Hagen wäre sonst sicher auch sehr interessant gewesen.
      Mir geht es wie dir, auch ich mag Weihnachtsmärkte im Dunkeln am liebsten. Leider hatten wir mit dem Wetter wenig Glück und mussten teilweise darauf verzichten.
      Dir auch noch eine schöne Vorweihnachtszeit und liebe Grüße
      Thomas