Der Wendelstein ist sicher einer der bekanntesten Berge in den deutschen Alpen. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich als Kind einmal dort oben gewesen bin und aufgrund seiner exponierten Lage von dort bis weit in die Zentralalpen schauen konnte. Da ich jetzt mal wieder ganz in der Nähe war, wollte ich natürlich erneut auf den Gipfel. Am liebsten natürlich aus eigener Kraft, doch da mich ein leichter Muskelkater von der Tour zum Gipfel der Kampenwand, am Vortag plagte, verzichtete ich darauf. Statt zu wandern, setzte ich auf die Wendelsteinbahn. Mit Zahnradantrieb schlängelte sich der Zug mit knapp 30 km/h in Richtung Gipfel. Zu meiner Freude gab es dabei im oberen bereich sogar für eine kurze Zeit eine Gruppe Gämse zu sehen. Leider war ich nicht schnell genug, um diese zu fotografieren.
Oben angekommen, führte der Weg vom im Fels liegendem Bergbahnhof durch einen langen Tunnel ins Freie. Jetzt machte es sich besonders bezahlt, mit der ersten Bahn gefahren zu sein. Auf dem Wendelstein war so früh morgens noch fast nichts los. Man konnte die Stille genießen und sich über die grandiose Fernsicht freuen. Vergletscherte Berge waren zu erkennen und ganz weit am Horizont waren auch „prominente Berge“ wie die Zugspitze oder der Großglockner zu sehen. Klar, dass ich hier reichlich Fotos machen musste und auch zur bekannten Wendelsteinkirche wollte. Diese liegt nur einen Steinwurf vom Bergbahnhof entfernt und war zu dieser frühen Zeit auch noch nicht von Touristenmassen umlagert.
Da es langsam voller wurde und ich gerne ohne Gedrängel die Wendelsteinhöhle besichtigen wollte, folgte als nächstes ein Besuch in selbiger. Tief hinein in den Fels führt dort der Weg.
Nach einer ganzen Weile in der Dunkelheit der Höhle, musste ich draußen am Tageslicht feststellen, dass es inzwischen deutlich voller geworden war. Eine kleine Pause wurde eingelegt, bevor dann die letzten rund 100 Höhenmeter zu Fuß in Richtung Gipfel erklommen wurden. Leider war es mit der Stille inzwischen komplett vorbei und ein jeder – ganz egal ob körperlich dazu in der Lage oder nicht – quälte sich hinauf zum Gipfel.
Ich natürlich auch. Nicht ohne dabei feststellen zu müssen, dass die Kampenwandbesteigung vom Vortag doch ordentlich in den Beinen steckte. Entsprechend zwickte es in den Waden. Auf dem Gipfel war die Sicht eigentlich die gleiche, wie auf Höhe der Bergstation, mit dem Unterschied, dass man jetzt auch in Richtung Norden schauen konnte. Da sich dort keine Berge mehr befinden, ist dieser Blick aber verzichtbar. Entsprechend schnell ging es auch an den Abstieg. Hierfür wurde der sogenannte Panoramaweg gewählt. Diese schlängelt sich am Nordhang des Wendestein-Gipfels zurück zur Bergstation und ist deutlich weniger überlaufen als der normale Gipfelweg, dafür etwas weiter und schöner. Wer genau hinschaut, sieht z.B. seltene alpine Pflanzen.
An der Bergstation der Wendelsteinbahn angekommen, war es inzwischen so voll, dass es hier nicht mehr auszuhalten war. Überhaupt kein Vergleich zum frühen Morgen. Deshalb führte der Weg auch ganz schnell mit der Bahn wieder hinunter ins Tal.
[…] aus den Latschen. In alle Richtungen gibt es hier etwas zu sehen. Von der Kampenwand und dem Wendelstein, auf dessen Gipfeln ich noch vor wenigen Tagen stand, über das Kaisergebirge, den Rand des […]