Fotografie

Was kann die Photoshop-KI? Erster Test der generativen Füllung

Dieser Artikel wurde zuletzt am 6. Oktober 2023 aktualisiert.

Wer mich kennt, weiß dass neben dem Reisen die Tierfotografie eines meiner größten Hobbys ist. Deshalb habe ich auch neulich wieder einige Zeit auf der Pirsch im Wald verbracht. Leider kann man oft stundenlang im Versteck hocken und bekommt kein Tier vor die Linse. So erging es mir auch jetzt. Dabei habe ich mich gefragt, wie die Fotos wohl ausgesehen hätten, wenn mir Tiere begegnet wären. Um das zu testen, habe ich ausprobiert, was mit künstlicher Intelligenz inzwischen möglich ist und was die KI von Photoshop kann. Mit der neuen Funktion “generative Füllung” habe ich versucht, was man als Anfänger damit erreichen kann.

Photoshop KI – Test der künstlichen Intelligenz bzw. der generativen Füllung

Das Ergebnis hat mich ziemlich überrascht. Ich habe keine Erfahrung mit KI und war dennoch innerhalb einer Stunde in der Lage recht ansehnliche Ergebnisse mit der künstlichen Intelligenz von Photoshop zu produzieren. Als ersten Test habe ich ein Foto in Photoshop geladen, das ich von meinem Ansitzplatz im Wald aufgenommen habe. Es zeigt eine leere Lichtung. Ich hatte gehofft, dass sich dort ein Tier für ein schönes Foto zeigt. Leider blieb meine Hoffnung unerfüllt. Also habe ich in Photoshop die sogenannte generative Füllung bemüht und der KI gesagt, sie solle dort einen Wolf erzeugen. Schon das erste Ergebnis sah recht überzeugend und ziemlich echt aus.

Original und Fälschung ansehen
Auf den nachfolgenden Bildern ist links jeweils das von mir aufgenommene Foto in der unbearbeiteten Originalversion zu sehen und rechts daneben das Ergebnis, was ich mit Photoshop daraus gemacht habe. Um beide Versionen zu vergleichen, lässt sich der Schieberregler in der Mitte der Bilder bewegen.

Was mit meinem Lieblingstier klappt, dass sich mir im Wald nicht zeigen wollte, sollte doch auch mit anderen Tieren klappen. Also probierte ich weiter mit Photoshop herum und bearbeitete ein weiteres Foto, das ich im Wald aufgenommen hatte. Auf diesem hatte ich mit einer Hirschkuh sogar ein Tier abgelichtet. Allerdings in einer ziemlich schlechten Qualität, weil es am frühen Morgen im Wald noch sehr dunkel war. Ob die künstliche Intelligenz von Photoshop die Hirschkuh wohl durch ein anderes Tier ersetzten kann, fragte ich mich. Das Ergebnis überzeugte erneut. Die KI kann auch Tiere ersetzen. Sie platzierte den Bär sogar mit den Tatzen gestützt auf den umgefallenen Baum.

Ich bekam immer mehr Lust auf weitere Photoshop-Experimente und wollte wissen, ob die künstliche Intelligenz es auch schafft, Tiere im Wasser überzeugend darzustellen. Dafür nahm ich ein Foto, das ich in einem Biberrevier ohne irgendwelche Tiere darauf aufgenommen hatte und platzierte darauf mit der KI drei Biber und einen Raben. Auch hier lieferte Photoshop ein überzeugendes Ergebnis. Licht und Schatten sowie die Spiegelung im Wasser wirken täuschend echt.

Für den nächsten Versuch wollte ich noch einen Schritt weiter gehen. Das neue Foto sollte nicht nur Tiere zeigen sondern auch noch einen neuen Himmel bekommen. Ich platzierte also abermals mit der generativen Füllung von Photoshop ein paar Wölfe an einem See und nutzte dann die Photoshop-Funktion zum automatischen Austausch des Himmels. Bei diesem Foto habe ich etwas länger herumgespielt bis die Größenverhältnisse der Wölfe gut zueinander passten und ich sie an den Stellen und in den Körperhaltungen hatte, wie ich sie mir vorgestellt habe.

Tatsächlich bin ich mit der KI aber auch an Grenzen gestoßen. So wollte ich auf dem nachfolgenden Foto nicht nur den Himmel austauschen, sondern auf der Wiese auch ein Rudel Rothirsche platzieren. Mehrmals habe ich versucht Photoshop zu sagen, dass ich gerne Rothirsche hätte, aber leider hat die künstliche Intelligenz mir bei jedem Versuch andere Hirscharten – aber nie Rothirsche geliefert. Oft waren darunter afrikanische Hirscharten, die sich in einem europäischen Wald nicht sonderlich gut gemacht hätten. Deshalb habe ich mir zwei Rotten von Wildschweinen generieren lassen.

Auf ein ähnliches Problem, wie mit den Hirschen bin ich auch bei Vögeln gestoßen. Egal ob Kranich oder Seeadler, ob Rotmilan oder Wanderfalke – die künstliche Intelligenz war offenbar nicht intelligent genug mir das gewünschte Tier zu generieren. Stattdessen hat Photoshop mir andere Vögel erstellt. Auch diese stammten zum Teil aus Überseeregionen, die nicht so recht zum Bild passen wollten. Als ich mir dann von der generativen Füllung einen Reiher gewünscht habe, wurde mir ein entsprechendes Ergebnis geliefert.

Einen letzten Versuch wollte ich dann noch mit einem Handyfoto wagen, das ich zum Monduntergang an einem See aufgenommen hatte. Der von der KI generierte Elch im Wasser macht größtenteils eine gute Figur. Die Beleuchtung und die Spiegelung passen sehr gut. Irgendwie wirkt er aber trotzdem nicht real und man merkt, dass es sich nur um ein generiertes Bild handelt.

Mein Fazit des kleinen Versuches mit der neuen Photoshop-Funktion “generative Füllung”, mit der man mittels künstlicher Intelligenz gewünschte Objekte generieren kann, fällt insgesamt sehr positiv aus. Ohne Erfahrung war ich innerhalb weniger Minuten in der Lage brauchbare Ergebnisse zu erschaffen. Bei manchen Fotos sieht man, dass die erstellten Objekte nicht echt sind, bei anderen hat man kaum eine Chance die Fälschung zu erkennen. Deutlich wird dies auch auf dem Foto mit den Waschbären, das sich ganz oben in diesem Artikel befindet. Einige der Waschbären sowie die Waldbrände, die ich habe erstellen lassen, wirken täuschend echt. Bei anderen, wie z.B. dem großen Waschbär im Vordergrund, wird sichtbar, dass es sich um das Ergebnis einer KI handelt. Dennoch dürften mit etwas mehr Einarbeitung und fortschreitender Leistungsfähigkeit der künstlichen Intelligenz Ergebnisse zu erzielen sein, die Realität und Fiktion verschmelzen lassen. Mein Waschbären-Foto hat übrigens im Original so ausgesehen:

Photoshop KI – Test der künstlichen Intelligenz bzw. der generativen Füllung

Thomas Limberg

Ich bin Thomas – das Gesicht hinter Breitengrad66. Schon seit 2010 nehme ich meine Leser in diesem Reiseblog mit auf Reisen. Unterwegs gibt es fast nichts, für das ich mich nicht begeistern kann. Ob fremde Kulturen, sportliche Herausforderungen, einzigartige Natur, schicke Hotels oder außergewöhnliche Kulinarik – ich bin immer neugierig auf Neues. Auf keiner Reise fehlen darf meine Kamera, denn Fotografie ist eine meiner größten Leidenschaften. Besonders stolz bin ich darauf, dass Breitengrad66 bei der renommierten Wahl zum Reiseblog des Jahres 2020 von Touristik PR unter die 20 besten gewählt wurde. Mehr über diesen Blog und über mich gibt es HIER zu lesen.

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