Dieser Artikel wurde zuletzt am 9. März 2021 aktualisiert.
Dass Nepal ein Land der Kontraste ist, sollte ich schon am zweiten Tag unserer Reise in dieses faszinierende Land feststellen. Nachdem ich den ersten Tag in Nepal relativ ruhig und abgeschieden im Kloster verbrachte, bot sich am zweiten Tag die Chance in das “echte Leben” des Himalayastaates einzutauchen. Das erste Ziel war der Durbar Square in Patan. Durbar Squares sind die Plätze mit den alten Königspalästen. Im Kathmandu Tal gibt es drei davon. Sie alle sind UNESCO Weltkulturerbe. Der Durbar Square in Patan, das auch unter dem Namen Lalitpur bekannt ist, liegt unweit vom Zentrum Kathmandus entfernt. Beide Städte gehen quasi ineinander über. Um so spannender war deshalb schon die Fahrt dorthin. Durch den wuseligen Verkehr der Hauptstadt kam unser Bus nur langsam voran. Perfekte Bedingungen, um während der Fahrt Fotos vom Leben links und rechts der Straße schießen zu können.

httpv://www.youtube.com/watch?v=Wy2HwV0Dmf0
Zu Fuß zum Durbar Square
Die Fahrt im Bus empfand ich als sehr angenehm. Fast so, als säße man in einem bequemen Kinosessel und würde vor dem Fenster eine großartige Live-Reportage geboten bekommen. Als wir irgendwann den Bus verließen, um zu Fuß zum Durbar Square zu gelangen, brannte die Sonne und die Luftfeuchtigkeit hatte astronomische Höhen erreicht. In Sekunden war man komplett durchgeschwitzt. Doch sich darüber zu ärgern half nicht, hier gab es einfach zu viel zu entdecken. Zum einen waren dort die überall präsenten Zeichen der Religionen. Hinduistische Götter in Form von Statuen oder auf die Wände der Häuser gemalt oder verschiedene Zeichen gläubiger Buddhisten. Auf der anderen Seite, faszinierte mich einfach das ganz normale Leben. Die bunten Kleider der Menschen, wo vor allem eines auffiel: während die Männer in Kleidung, wie sie auch bei uns üblich ist, unterwegs waren, trug kaum eine Frau westliche Kleidung. Fast alle Frauen waren in farbenprächtigen Saris unterwegs.
Die Folgen des Erdbebens waren auch hier deutlich sichtbar
Am Durbar Square angekommen breitete sich dann ein komisches Gefühl aus. Keine Ahnung, ob es von der knallenden Sonne kam oder an etwas anderem lag. Mir kam es dort wie in einer Zeitreise vor. Fast so, wie in einem Indiana Jones Film. Ich kann zwar nicht sagen, aus welcher Dynastie die Tempel da vor mir stammten oder welche Könige sie wann zu welchem Zweck errichten ließen, aber Eindruck machte das Gesamtbild trotzdem. Auffällig war, dass viele der Tempel mit Holzbalken zur Straße hin abgestützt waren. Ein Zeichen, dass das Erdbeben im Frühjahr auch hier Spuren hinterlassen hatte und die Gebäude jetzt gegen Einsturz gesichert werden mussten.
Vom Durbar Squares in Patan zum Durbar Square in Bhaktapur
Nach der Besichtigung des Durbar Squares in Patan führte der Weg zu seinem Pendant in Bhaktapur, das ein Stück östlich von Kathmandu liegt, das aber auch inzwischen mit der Hauptstadt baulich verschmolzen ist. Ich persönlich fand diesen Ort fast noch schöner. Er ist weitläufiger und größer als in Patan und unbedingt einen Besuch wert. Leider hat hier das Erdbeben für eine größere Zerstörung gesorgt. Zwar wurde versucht in den letzten Monaten die Spuren zu beseitigen, einige waren aber immer noch sichtbar bzw. irreparabel.

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