Europa Frankreich

Auf der Schiene nach Paris Mit dem Thalys von Deutschland nach Frankreich

Dieser Artikel wurde zuletzt am 30. August 2019 aktualisiert.

Ich liebe es zu fliegen! Doch manchmal ist eine Reise mit dem Flugzeug auch etwas unpraktisch. In Paris habe ich mich immer über den chaotischen Flughafen geärgert. Lange Wartezeiten, weite Wege und eine nicht sonderlich günstige Lage, haben mich stets genervt. Warum also nicht einmal eine Alternative probieren und auf der Schiene nach Paris reisen? Ich habe mich in den Thalys gesetzt und bin mit dem Hochgeschwindigkeitszug in die französische Hauptstadt gefahren.

Von wo kann man mit dem Thalys nach Paris fahren?

Der Thalys verkehrt seit 20 Jahren zwischen Köln und Paris. Aus der Domstadt ist man in drei Stunden und 14 Minuten an der Seine. Zwischen Köln und Paris gibt es täglich fünf Hin- und Rückfahrten. Zustiege in Deutschland sind dabei neben Köln auch in Essen, Düsseldorf und Achen möglich. Drei tägliche Verbindungen führen bis nach Dortmund.

Wie fährt es sich im Thalys?

Ich bin die komplette Strecke gefahren. Von Dortmund aus benötigt der Thalys knappe fünf Stunden bis nach Paris. Der erste positive Unterschied zum Fliegen ist der unkomplizierte Zustieg. Wie auch bei anderen Zügen, kann man kurz vor der Abfahrt einsteigen. Lästiges Gepäck einchecken oder Sicherheitskontrollen wie am Flughafen kann man sich – zumindest auf der Hinfahrt – sparen. Sehr positiv ist auch, dass in dem Zug eine Reservierungspflicht herrscht und man so keine unangenehme Überraschung mit überfüllten Gängen ect. erleben kann. Die Sitze in der 1. und 2. Klasse unterscheiden sich kaum. Beide sind sehr bequem und plüschig. Der einzige Unterschied ist, dass man in der 1. Klasse mehr Platz hat. Dort sind auf der einen Seite des Wagens jeweils zwei Sitze nebeneinander und auf der anderen Seite nur ein Sitz. Bei den 2.-Klasse-Wagen, sind jeweils zwei Sitze nebeneinander. Insgesamt habe ich die Fahrt als sehr angenehm empfunden. Auch der Geräuschpegel war selbst, bei Höchstgeschwindigkeiten um die 300 km/h erfreulich niedrig. Einzig die gläsernen Böden der Gepäckablage haben mich etwas gestört. Durch deren starke Spiegelung und den etwas ungünstigen Winkel fühlt man sich permanent von den Personen, die einige Reihen weiter sitzen beobachtet. Ein weiterer Kritikpunkt ist vielleicht die Sicherheitskontrolle in Paris. Anders als bei der Hinfahrt, muss man sich in Paris vor Betreten des Bahnsteiges durchleuchten lassen. Zwar finde ich alles, was der Sicherheit dient grundsätzlich gut, jedoch will sich mir der Sinn nicht so ganz erschließen, wenn derartige Kontrollen nur in einer Fahrtrichtung durchgeführt werden.

Wie ist der Service?

Auf dem Hinweg bin ich in der 1. Klasse gefahren. Neben dem etwas größerem Platzangebot gab es hier als nettes Extra Essen und Getränke. Ein kleines Sandwich, ein Croissant, Cola und Kaffee – alles nicht sehr üppig, aber durchaus ausreichend. Zudem kann man aus vielen gratis Zeitschriften wählen. Allerdings handelt es sich dabei größtenteils um französische Titel. Bei meiner Fahrt habe ich nur eine Zeitschrift gefunden, die auf Englisch war, eine deutsche befand sich leider gar nicht im Angebot. Schön ist, dass an allen Plätzen eine Steckdose vorhanden ist und man so auch mit dem Laptop durchgängig arbeiten kann. Wer ins Internet will, bekommt auch gratis W-Lan. Leider allerdings nur mit einer Volumenbeschränkung von mageren 200 MB. Positiv zu erwähnen ist vor allem das Personal. Ich habe alle Thalys-Mitarbeiter als überaus freundlich und hilfsbereit empfunden. Alle waren sehr aufmerksam, aber nicht aufdringlich. Nervtötende Einlagen, wie bei der Deutschen Bahn, bei der die ständige Fragerei, ob man denn noch ein Bonbon möchte, ob es jetzt eine Zeitung sein darf oder ob fünf Minuten später etwas aus dem Bordrestaurant gebracht werden soll, gibt es zum Glück im Thalys nicht.

Was kostet eine Fahrt im Thalys?

Im bin Ende Oktober 2017 mit dem Thalys nach Paris gefahren. Kurz danach wurden die Tarife und die damit verbundenen Serviceleistungen geändert. Insgesamt sind seit Mitte Dezember drei verschiedene Buchungsklassen zu haben. In der günstigsten Standart-Klasse sind Tickets nach Paris in der 2. Klasse ab 35 Euro zu bekommen. Außerdem sind noch die Klassen Comfort und Premium buchbar. Beide erlauben eine Fahrt in der 1. Klasse. Bei “Comfort” kostet ein Ticket nach Paris ab 65 Euro. In der Buchungsklasse Premium sind Tickets nach Paris ab 115 Euro zu haben. In dieser Buchungsklasse ist eine Umbuchung kostenlos möglich, Essen im Preis inbegriffen und das W-LAN-Volumen auf 500 MB erhöht.

Ist der Thalys eine Alternative zum Flugzeug?

Von Kleinigkeiten abgesehen, ist eine Fahrt mit dem Thalys eine perfekte Alternative zum Flugzeug. Nicht nur die langen Wege und Wartezeiten an den Flughäfen entfallen, auch die zentralen Bahnhöfe, sind ein eindeutiger Pluspunkt. In Paris kommt der Thalys am Gare du Nord an, von wo man mittels U-Bahn in Windeseile an jedem Punkt der Stadt ist. Bei meiner nächsten Reise nach Paris werde ich sicher wieder auf die Schiene statt auf den Flieger setzen.

Der Thalys lässt den Pariser Flughafen links liegen und fährt direkt ins Zentrum der Stadt
Der Thalys lässt den Pariser Flughafen links liegen und fährt direkt ins Zentrum der Stadt

Bewegte Bilder meiner Fahrt im Thalys

Ich habe während meiner Fahrt nach Paris und zurück nach Dortmund ein kurzes Video gedreht. Dieses habe ich nachfolgend eingebunden:

 httpv://www.youtube.com/watch?v=3zDSZ2mrRUs

 

Was andere Reiseblogger über den Thalys schreiben

Offenlegung: Der Thalys hat mir die Tickets für die Hin- und Rückfahrt kostenlos zur Verfügung gestellt.

Thomas Limberg

Ich bin Thomas – das Gesicht hinter Breitengrad66. Schon seit 2010 nehme ich meine Leser in diesem Reiseblog mit auf Reisen. Unterwegs gibt es fast nichts, für das ich mich nicht begeistern kann. Ob fremde Kulturen, sportliche Herausforderungen, einzigartige Natur, schicke Hotels oder außergewöhnliche Kulinarik – ich bin immer neugierig auf Neues. Auf keiner Reise fehlen darf meine Kamera, denn Fotografie ist eine meiner größten Leidenschaften. Besonders stolz bin ich darauf, dass Breitengrad66 bei der renommierten Wahl zum Reiseblog des Jahres 2020 von Touristik PR unter die 20 besten gewählt wurde. Mehr über diesen Blog und über mich gibt es HIER zu lesen.

3 Kommentare

Hier klicken, um einen Kommentar zu hinterlassen