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Besonders übernachten in Nepal: Schlafen bei buddhistischen Mönchen im Kloster

Dieser Artikel wurde zuletzt am 13. Juli 2019 aktualisiert.

Es war eines der Dinge, auf die ich mich im Vorfeld meiner Nepal-Reise besonders gefreut habe: der Besuch in einem buddhistischen Kloster. Seit Jahren fasziniert mich diese für uns Europäer so fremdartig erscheinende Kultur. Vom Dalai Lama habe ich fast alle Bücher gelesen und seit Jahren trage ich den Wunsch in mir herum einmal live und in Farbe zu erleben, wie buddhistische Mönche leben, wie sie ihre Zeremonien bestreiten und wie es sich dort anfühlt. In der Neydo Monastery in Pharping bei Kathmandu hatte ich jetzt Gelegenheit dazu. Viel mehr noch – im Kloster kann man auch übernachten. Das Schlafen bei buddhistischen Mönchen ist sicher eine der ganz besonderen Übernachtungsmöglichkeiten in Nepal.

Eine Übernachtung in einem buddhistischen Kloster in Nepal wie hier in der Neydo Monastery Pharping bei Kathmandu ist ein ganz besonderes Erlebnis
Eine Übernachtung in einem buddhistischen Kloster in Nepal ist ein ganz besonderes Erlebnis

Vom Flughafen Kathmandu mit dem Bus zum Kloster der buddhistischen Mönche

Schon die Anfahrt hielt einige Überraschungen bereit. Es war mein erster Tag in Nepal und direkt vom Flughafen führte der Weg per Bus zum Kloster. Die Welt um mich herum, die Straßen und Gassen Kathmandus wirkten zum Teil fremdartig, zum Teil aber auch vertraut. Zwar herrschte ein geordnetes Chaos – ich hätte mir dieses aber viel schlimmer vorgestellt. Ich fühlte mich irgendwie wohl. Der Bus verließ Kathmandu in südliche Richtung und ich knipste aus dem Fenster die ersten Fotos Nepals. Die kleinen Geschäfte, das Leben, das sich fast komplett auf der Straße abzuspielen schien, Affen, die auf den wirr verlegten Stromleitungen kletterten und vieles mehr bot willkommene Fotomotive.

Mit dem Bus ging es zum Kloster der buddhistischen Mönche bei Kathmandu in Nepal
Mit dem Bus ging es zum Kloster
Affen kletterten auf den Stromleitungen in Kathmandu in Nepal
Affen kletterten auf den Stromleitungen
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Das Leben in Kathmandu schien sich vollständig auf der Straße abzuspielen
Vieles wirkte in Nepals Hauptstadt Kathmandu chaotisch, vieles aber auch vertraut
Vieles wirkte chaotisch, vieles aber auch vertraut

Im ländlichen Kathmandu Tal liegt das Kloster auf einer Anhöhe

Nachdem Kathmandu hinter uns lag, wurde es im Kathmandu Tal schnell etwas ländlicher. In südlicher Richtung führte der Weg hinauf in die Berge, wo das Kloster weithin sichtbar auf einer Anhöhe thronte.

Menschen auf dem Land im Kathmandu Tal in Nepal
Auch auf dem Land waren viele Menschen unterwegs
Die Fahrt führte hinauf in die Berge
Die Fahrt führte hinauf in die Berge

In der Neydo Monastery flattern überall bunte Gebetsfahnen

Kurze Zeit später war die Einfahrt zum Kloster der buddhistischen Mönche erreicht. Ein Wachmann öffnete salutierend das Tor und der Bus fuhr hinein in eine Welt, von der ich immer geträumt hatte. Vorbei an einem buddhistischen Schrein, umgeben von Gebetsmühlen und im Wind flatternden bunten Gebetsfahnen. Mönche in ihren rot gelben Gewändern spazierten in der Neydo Monastery umher und fast hätte man den Eindruck gewinnen können, gleich käme hier der Dalai Lama um die Ecke. Vom lärmenden Moloch Kathmandu, das in einigen Reiseberichten beschrieben wird, war hier absolut gar nichts zu spüren. Es herrschte absolute Stille. Nur die Stimmen zahlreicher exotischer Vögel waren zu hören. Dazu flatterten handtellergroße Schmetterlinge auf den überall gepflanzten Blumen umher. Das eigentliche Kloster lag auf dem höchsten Punkt des Berges und ein Stückchen unterhalb lag ein Wohngebäude für die Mönche und eines für die Besucher wie mich, die hier alle auch übernachten können.

An der Einfahrt zum Kloster bei Kathmandu in Nepal flatterten Gebetsfahnen
An der Einfahrt zum Kloster flatterten Gebetsfahnen
Auch Tibetische Gebetsmühlen waren im buddhistischen Kloster bei Kathmandu in Nepal vorhanden
Auch Gebetsmühlen waren vorhanden
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Gebetsfahnen am Kloster
Eine wirklich traumhafte Atmosphäre
Das Kloster liegt auf dem höchsten Punkt
Das Kloster liegt auf dem höchsten Punkt
Ansicht des Klosters bei Kathmandu in Nepal von vorne
Ansicht des Klosters von vorne

Besonders übernachten: So sehen die Zimmer im Kloster aus

Die Zimmer waren einfach, aber nicht schlecht. Alles machte einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck. Außerdem schien es mir, und das war mir für die erste Nacht in Nepal besonders wichtig, recht massiv gebaut zu sein. Im Hinterkopf hatte ich doch seit Tagen die Auswirkungen der verheerenden Erdbeben im Frühjahr und ich stellte mir anfangs permanent die Frage, wie ich mich wohl verhalten würde, wenn die Erde erneut beben würde. Lediglich der Strom fiel immer wieder für kurze Zeit aus, aber das dies in Nepal normal war, sollte sich in den kommenden Tagen immer wieder zeigen.

Die Zimmer bei der Übernachtung im Kloster der buddhistischen Mönche bei Nepal in Kathmandu waren einfach, aber gut
Die Zimmer waren einfach, aber gut
Um gegen Stromausfälle gewappnet zu sein, wird in Nepal gerne improvisiert
Um gegen Stromausfälle gewappnet zu sein, wird in Nepal gerne improvisiert
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Blick aus dem Zimmer auf das Kloster in Nepal
Blick aus dem Zimmer auf das Kloster

Die Auswirkungen der Erdbeben in Nepal wurden sichtbar

Die nächsten Stunden verbrachte ich damit, etwas die Umgebung des Klosters zu erkunden. Erstmals wurden dabei auch die Auswirkungen der Erdbeben in Nepal sichtbar, als ich an einem völlig zerstörten Haus vorbei kam. Ich dachte nicht groß drüber nach und schaute gedankenverloren auf Kathmandu, das unten im Tal unter einer dunstigen Glocke lag.

Spuren eines Erdbebens in Nepal bei Kathmandu
Spuren eines Erdbebens
Kathmandu versteckte sich unter einem grauen Schleier
Kathmandu versteckte sich unter einem grauen Schleier

Ein besonderes Gefühl – Fast wie im Film “Sieben Jahre in Tibet”

Das absolute Highlight erwartete mich dann am späten Nachmittag. Wir waren zu einer Zeremonie der buddhistischen Mönche ins Kloster eingeladen. Zur Begrüßung gab es von einem ranghohen Mönch einen gelben Schal geschenkt. Ich nahm diesen stolz an und fühlte mich dabei fast so, wie es Heinrich Harrer ergangen sein muss, als er zum ersten Mal an den Hof des Dalai Lama kam – also fast so wie im Film “Sieben Jahre in Tibet”*. Weitere Mönche meditierten vor dem Kloster oder waren mit anderen spirituellen Praktiken beschäftigt. Eine fremdartige, aber zugleich faszinierende Welt. Wir wurden ins Kloster eingeladen. Schuhe aus und auf dem Boden gegenüber einer goldenen Buddha-Statue Platz genommen. Ich war überwältigt von den Farben des Klosters und der fast schon kitschig anmutenden Inneneinrichtung. Ganz vorne stand, umgeben von bunten Plastikblumen ein Bild des Dalai Lama. Die noch recht jungen Mönche begannen mit einem Sprechgesang, fingen an zu trommeln und ließen Blasinstrumente erklingen. Es entstanden Töne, die wie aus einer anderen Welt klangen, die aber zugleich eine ungeheure Faszination entfachten.

Sieben Jahre in Tibet
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Sieben Jahre in Tibet
  • Amazon Prime Video (Video on Demand)
  • Brad Pitt, David Thewlis, Lhakpa Tsamchoe (Schauspieler)
  • Jean-Jacques Annaud (Regisseur) - Becky Johnston (Autor) - Jean-Jacques Annaud (Produzent)
Ein Lama überreicht in einem Kloster einem Besucher einen Schal
Dieses Treffen hatte eine besondere Bedeutung für mich. Foto: Madlen Vorwerk
Vor dem buddhistischen Kloster bei Kathmandu in Nepal beteten Mönche
Vor dem Kloster beteten Mönche
Im Kloster müssen die Schuhe ausgezogen werden
Im Kloster müssen die Schuhe ausgezogen werden
Goldene Buddha-Statue in einem buddhistischen Kloster bei Kathmandu in Nepal
Goldene Buddha-Statue
Foto des Dalai Lama in einem buddhistischen Kloster bei Kathmandu in Nepal
Im Geiste war auch der Dalai Lama anwesend
Die buddhistischen Mönche sorgten für eine atemberaubende Stimmung
Die Mönche sorgten für eine atemberaubende Stimmung
Einige junge Mönche alberten zwischendurch auch herum
Einige alberten zwischendurch auch herum
Bunte Verzierungen in einem buddhistischen Kloster bei Kathmandu in Nepal
Tolle Farben fanden sich in jeder Ecke
Das Kloster aus der 1. Etage
Das Kloster aus der 1. Etage
Wir posieren vor dem Kloster
Wir posieren vor dem Kloster

httpv://www.youtube.com/watch?v=tgk49wB6PJw

Die besonderen Klänge im Kloster machen die Übernachtung einzigartig

Stundenlang hätte ich mich im Kloster aufhalten und den Klängen lauschen können. Doch irgendwann lockte das Abendessen. Ich machte noch schnell ein paar Fotos von den Mönchen, die draußen mit spirituellen Übungen beschäftigt waren, bevor ich mich verabschiedete. In den Genuss archaischen Klänge kam ich übrigens noch ein weiteres Mal. Am nächsten Morgen veranstalteten die Mönche, auch in meinem Zimmer gut hörbar, die gleiche Zeremonie um 5 Uhr. Wenn das mal nicht eine ganz besondere Übernachtungsmöglichkeit in Nepal ist – wo sonst wird man schon so geweckt?

Buddhistische Mönche vor einem Kloster in Nepal bei Kathmandu
Mönche vor dem Kloster
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Lachende und fröhliche buddhistische Mönche vor einem Kloster in Nepal
Es wurde auch gelacht

Ich wurde von Royal Mountain Travel nach Nepal eingeladen

Thomas Limberg

Ich bin Thomas – das Gesicht hinter Breitengrad66. Schon seit 2010 nehme ich meine Leser in diesem Reiseblog mit auf Reisen. Unterwegs gibt es fast nichts, für das ich mich nicht begeistern kann. Ob fremde Kulturen, sportliche Herausforderungen, einzigartige Natur, schicke Hotels oder außergewöhnliche Kulinarik – ich bin immer neugierig auf Neues. Auf keiner Reise fehlen darf meine Kamera, denn Fotografie ist eine meiner größten Leidenschaften. Besonders stolz bin ich darauf, dass Breitengrad66 bei der renommierten Wahl zum Reiseblog des Jahres 2020 von Touristik PR unter die 20 besten gewählt wurde. Mehr über diesen Blog und über mich gibt es HIER zu lesen.

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