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Die schönsten Foto-Locations rund um Hermannsdenkmal und Externsteine

Dieser Artikel wurde zuletzt am 10. Februar 2023 aktualisiert.

Aus meinem Autoradio ertönt Bobby McFerrin. Ich muss schmunzeln. “Don’t Worry Be Happy” passt gerade so schön zu meiner Stimmung. Irgendetwas lässt mich die Melodie mitsummen und ich komme voller Vorfreude in Detmold an. Erst vor wenigen Wochen war ich hier. Damals bin ich in diesem ebenso verträumten wie schmucken lippischen Nest zu einer traumhaften Wanderung vom Hermannsdenkmal über die Externsteine auf die Höhenzüge des Eggegebirges gestiegen und habe HIER, HIER und HIER darüber berichtet. Auch jetzt will ich wieder wandern. Gemeinsam mit anderen fotobegeisterten Reisebloggern bin ich nach Ostwestfalen eingeladen, um die schönsten Ecken der Region zu erkunden und das ein oder andere Foto zu schießen. Motive gibt es hier im Land des Hermann wie Sand am Meer. Wo die schönsten darauf warten abgelichtet zu werden und wo mein persönliches “Be-Happy”-Barometer den größten Ausschlag gezeigt hat, ist nachfolgend zu lesen.

Die schmucke Altstadt Detmolds

Eigentlich sollte die Fototour im Freilichtmuseum beginnen. In die Altstadt von Detmold bin ich zuvor nur gelaufen, weil ich mir dort einen Kaffee besorgen wollte. Dass ich die Kamera im Hotelzimmer gelassen habe, hat mich schnell geärgert. Die schmucke Altstadt mit ihren Fachwerk-Fassaden gibt ein unfassbar tolles Motiv ab. Doch ich lasse mir meine gute Laune nicht nehmen. Noch immer habe ich einen Ohrwurm und summe leise die Bobby-McFerrin-Schnulze vor mich hin. Ersatzweise greife ich zum Handy und schieße damit das ein oder andere Foto. Leider reicht die Zeit nur noch für einen kurzen Gang durch das unmittelbare Zentrum. Ich nehme mir fest vor, bei meinem nächsten Besuch in Detmold mehr Zeit in der Stadt zu verbringen. Habe ich doch im Vorübereilen noch mehr Dinge gesehen, die perfekte Motive abgeben würden. Eine Kopie des Fußes vom Hermannsdenkmal oder das Fürstliche Residenzschloss mit dem angrenzenden Park sind nur zwei Beispiele. Auch das Landestheater, der Bahnhof oder der Donoper Teich sowie der Friedrichstaler Kanal sollen sehr fotogen sein, lasse ich mir sagen. Genug Ziele also für das nächste Mal!

Kleine Zeitreise im Freilichtmuseum

Das Freilichtmuseum Detmold besuche ich dann aber wieder mit Kamera. Eine alte Kutsche fährt uns hinein in eine Zeit, die längst vergangen ist. Langsam zuckeln wir vorbei an alten Höfen, die ursprünglich ganz woanders standen und hier wieder aufgebaut wurden. Ich muss mich zusammenreißen, um nicht schon während der Kutschfahrt den nervösen Paparazzo zu geben. Es sind nicht nur die Höfe, es ist das komplette Umfeld mit liebevoll angelegten Gärten, kleinen Dorfteichen und originalgetreu eingerichteten Wohnräumen, die alles so lebendig wirken lassen. Tatsächlich befindet sich inmitten dieser Szenerie sogar ein Fotostudio mit Requisiten aus dem letzten Jahrhundert. Wer will, kann sich dort mit einer uralten Kamera fotografieren lassen. Wir greifen zur modernen Variante, nehmen ein schönes Andenken mit und genießen anschließend vom benachbarten Aussichtsturm einen ersten Blick auf das Hermannsdenkmal.

Maximaler Ausschlag beim Hermannsdenkmal

Beim Anblick des Hermannsdenkmals ist mein “Be-Happy”-Barometer am Anschlag. Für Fotografen bietet es ein ebenso dankbares wie imposantes Motiv. Mich zieht der Hermann, der zugleich die größte Statue in Deutschland ist, irgendwie magisch in seinen Bann. Ich kann gar nicht genug Fotos schießen. Doch nicht nur das Bauwerk selbst will abgelichtet werden. Man kann den fast 27 Meter hohen Sockel besteigen und landet auf einer Aussichtsplattform zu Füßen des Hermann. Von hier hat man eine phänomenale Fernsicht über weite Teile des Teutoburger Waldes. Ich hatte sogar das Glück und durfte bis in den Kopf des Hermann klettern und von innen durch seine Nasenlöcher nach draußen schauen. Was man von dort sieht, und wie man überhaupt ins Innere des Hermanns kommt, darüber gibt es bei mir im Blog demnächst einen gesonderten Beitrag. Empfehlen kann ich auf jeden Fall auch einen Besuch in der noch heute erhaltenen Wohn-Hütte des Denkmal-Erbauers. Diese liegt nur wenige Meter vom Hermann entfernt und beherbergt ein Mini-Museum über die Entstehung der Statue.

Ein überraschend lohnenswerter Vogelpark

Eher zufällig bin ich beim Wandern hinauf zum Hermann auf den Vogelpark Heiligenkirchen gestoßen. Eigentlich wollte ich nur schnell rein und mir kurz einen Überblick verschaffen. Als ich eine ganze Zeit später wieder raus kam, hatte ich unzählige Fotos auf den Speicherchip meiner Kamera gebannt. Dass es in dem Vogelpark so viele lohnende Motive gibt, hätte ich nicht erwartet. Zum einen sind es natürlich die vielen bunten Vögel, aber auch andere Tiere wie Kängurus oder Affen, die es sich lohnt zu fotografieren. Zum anderen ist der Park wunderschön angelegt. Zahlreiche Blumenbeete und die teils begehbaren Gehege erfreuen nicht nur Fotografen.

Majestätische Tiere in der Adlerwarte

Richtig große Vögel bekommt man in der Adlerwarte Berlebeck vor die Linse. Diese liegt etwa auf halber Strecke der Wanderung zwischen dem Hermannsdenkmal und den Externsteinen. Leider hatte ich bei meinem Besuch gerade eine der Flugvorführungen verpasst, die dort mehrfach täglich angeboten werden. Wer selbst zur Adlerwarte will, sollte unbedingt online die aktuellen Vorführungszeiten nachschauen. Doch auch ohne die majestätischen Tiere in der Luft gesehen zu haben, war ich ziemlich begeistert. Die Greifvögel lassen sich hier wunderschön fotografieren.

Tiere im Teutoburger Wald

Einen meiner größten “Happy-Momente” hatte ich übrigens nicht am Hermannsdenkmal und auch nicht an einem der anderen Sehenswürdigkeiten des Lipper Landes. So richtig happy war ich, als mich mitten im Teutoburger Wald eine putzige Rötelmaus mit ihren knuffigen Knopfaugen anschaute und genüsslich an einem Grashalm mümmelte. Naturbeobachtungen wie diese sind im Teutoburger Wald keine Seltenheit. Immer wieder bekam ich Tiere zu sehen. Neben weiteren Mäusen waren es vor allem Vögel in vielen verschiedenen Arten. Viele Buntspechte habe ich gesehen. Schmetterlinge, Schnecken, Kröten, Eidechsen, Rehe – über alle habe ich mich tierisch gefreut.

Ein Wald, der schon die Römer beeindruckte

Auch die Fauna hält so manche Überraschung bereit. Dunkle Wälder, die einst schon die Römer beeindruckten, Bäche, die eine perfekte Kulisse für Verfilmungen von Grimms Märchen abgeben würden, immer wieder sanft geschwungene Hügel und Bergrücken, an denen sich vor allem im Herbst mystisch der Nebel hält und sogar einige Hochheiden, die ebenfalls wie aus einem Märchen wirken. Immer wieder richte ich meine Kamera ins Unterholz, genieße dabei die Stille des Waldes oder das Plätschern im wild romantischen Silberbachtal. Inzwischen bin ich meinen Ohrwurm los und trotzdem, oder vielleicht gerade wegen der neuen Geräusche, richtig happy.

Fotomotive ohne Ende an den Externsteinen

Die Externsteine ziehen mich sofort in ihren Bann. Wie aus einer anderen Welt wirken die bizarren Felsformationen. Kein Wunder, dass sich darum zahlreiche Mythen und Legenden ranken. Ich könnte hier gut und gerne einen ganzen Tag mit der Kamera verbringen und würde immer wieder neue Motive finden. Sei es die Spiegelung im angrenzenden Teich oder der beeindruckende Schattenwurf der Steine in den Nachmittagsstunden. Für einen echten “Happy-Moment” brauche ich längst keine Musik mehr. Wenn ich die Gesichter der anderen Reiseblogger, die mit mir unterwegs sind, richtig interpretiere, geht es ihnen ähnlich. Alle sind glücklich und schießen Fotos ohne Ende.

Ein Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes

Ein echter Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes bietet sich auf dem Velmerstot. Es handelt sich dabei um den höchsten Berg des Eggegebirges, dessen 464 Meter Höhe zwar nicht nach viel klingen, die mich aber beim Aufstieg ganz schön ins Schwitzen bringen. Ganz oben steht ein hölzerner Aussichtsturm, von dem man bei klarem Wetter bis ins Sauerland blicken kann. Leider ist es bei meinem Besuch etwas dunstig. Beeindruckt bin ich trotzdem. Auch von der anschließenden Wanderung über den Rücken des Höhenzuges bis nach Altenbeken. Hier bin ich fast ganz alleine unterwegs und habe alle Zeit der Welt zum Fotografieren und zum Entspannen.

Weitere Infos

Insgesamt war ich bisher nur an zwei Wochenenden auf Fototour im Land des Hermanns. Trotzdem habe ich unzählige Fotos mitgebracht. Während ich bei meinem ersten Besuch allein die Stille beim Wandern genossen habe, war ich beim zweiten Mal mit einer Gruppe von Reisebloggern unterwegs – auch wieder wandernd und auf Fahrrädern. Für beide Aktivitäten ist die Region bestens geeignet. Gut und gerne hätte ich weitere Tage dranhängen können und mir wäre gewiss nicht langweilig geworden. Wer von euch ebenfalls mit dem Gedanken spielt, ins Land des Hermanns zu reisen, für den habe ich nachfolgend noch einige Tipps:

Fotografieren und gewinnen

Das Land des Hermanns ist ein Paradies zum Wandern und Radfahren. Passenderweise treffen sich an den Externsteinen der Europäische Fernwanderweg E1 und der Europaradweg R1. Während der Wanderweg über 7000 km vom Nordkap bis nach Sizilien führt, schlängelt sich der Radweg auf einer Strecke von 4000 Kilometern von London bis nach St. Petersburg. Rund um diese beiden Strecken ist der E1|R1 Photo Award entstanden. Sowohl Hobbyfotografen als auch Profis können dabei Fotos einreichen, die sie rund um einen der beiden Wege geschossen haben und Preise im Gesamtwert von mehreren tausend Euro gewinnen. Alle Infos dazu finden sich unter https://e1r1-photoaward.eu/.

Ein Video meiner Wanderung

Du möchtest lieber bewegte Bilder sehen? Kein Problem! Bei meiner ersten Wanderung im Land des Hermanns habe ich das nachfolgende kurze Video gedreht:

httpv://www.youtube.com/watch?v=_W3I_31GXyg

Wo übernachten?

Übernachtungen bieten sich sowohl in Detmold, als auch in Horn-Bad Meinberg an den Externsteinen an. Besonders gut gefallen hat mir das kleine familiäre Hotel zur Sportsbar in Horn-Bad Meinberg. Im gleichen Ort habe ich auch im Landhotel Haus Weber geschlafen. Das Haus ist groß, sauber und durchaus empfehlenswert. Allerdings ist die Einrichtung mit vielen Puppen und Dekoartikeln aus Großvaters Zeiten in meinen Augen nicht mehr zeitgemäß. Uneingeschränkt empfehlen kann ich vor allem auch das Hotel Lippischer Hof in Detmold. Die Zimmer sind modern eingerichtet, sauber und das Hotel ist zentral am Rande der Altstadt gelegen.

Buchtipps zum Teutoburger Wald*

Dass sich der Teutoburger Wald perfekt zum Fotografieren eignet, steht außer Frage. Dies beweist auch das Buch “Teutoburger Wald: Entlang des Hermannsweges”*. Zwar ist es mit 28,50 Euro nicht ganz günstig, dafür sind darin aber traumhafte Fotos zu finden.

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  • Mosebach, Karsten (Autor)

Zwar hat das Buch “Das geheime Leben der Bäume”* nicht unmittelbar etwas mit dem Teutoburger Wald zutun, jedoch fühlte ich mich bei meiner dortigen Wanderung immer wieder daran erinnert. Selten hat mich ein Buch so sehr fasziniert wie dieses. Schaute ich anfangs eher gelangweilt einmal hinein, war ich schon bald begeistert und gehe, seitdem ich es gelesen habe, viel bewusster durch Wälder. Unglaublich, was dort alles passiert, was uns eigentlich gar nicht bewusst ist.

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  • Wohlleben, Peter (Autor)

Ich wurde von den Organisatoren des E1|R1 Photo Award eingeladen. Auf der Seite des Awards ist dieser Artikel auch auf Englisch zu finden.

Thomas Limberg

Ich bin Thomas – das Gesicht hinter Breitengrad66. Schon seit 2010 nehme ich meine Leser in diesem Reiseblog mit auf Reisen. Unterwegs gibt es fast nichts, für das ich mich nicht begeistern kann. Ob fremde Kulturen, sportliche Herausforderungen, einzigartige Natur, schicke Hotels oder außergewöhnliche Kulinarik – ich bin immer neugierig auf Neues. Auf keiner Reise fehlen darf meine Kamera, denn Fotografie ist eine meiner größten Leidenschaften. Besonders stolz bin ich darauf, dass Breitengrad66 bei der renommierten Wahl zum Reiseblog des Jahres 2020 von Touristik PR unter die 20 besten gewählt wurde. Mehr über diesen Blog und über mich gibt es HIER zu lesen.

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