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Wie sieht das ursprüngliche Zypern aus? Ein Ausflug auf die Akamas Halbinsel

Dieser Artikel wurde zuletzt am 16. Oktober 2020 aktualisiert.

Zypern ist für mich die schönste Mittelmeerinsel. Wer in die richtigen Ecken fährt, bekommt dort eine Natur zu sehen, die noch so intakt ist, wie vor hunderten von Jahren. Neben dem Troodos-Gebirge mit seinen charakteristischen Wäldern und den niedlichen alten Bergdörfern, ist es vor allem die Akamas Halbinsel, die man gesehen haben muss. Sie bietet noch das ursprüngliche Zypern.

Die Halbinsel ist ein Naturschutzgebiet. Spuren von Menschen sind hier quasi nicht zu sehen. Einst war das rund 17.000 Hektar große Gebiet im Nordwesten der Insel militärisches Sperrgebiet. Deshalb konnte sich hier eine Natur erhalten, die es sonst nirgends auf der Insel gibt. Allein der Artenreichtum an Tieren und Pflanzen ist bemerkenswert. 530 verschiedene Pflanzen, 168 Vogelarten, 12 Säugetierarten und 20 Reptilienspezies sind hier vertreten. Wacholderbüsche, Eukalyptusbäume, Kiefernwälder, Olivenhaine, Johannisbrot-, Feigen- und Mandelbäume gibt es in Hülle und Fülle. Wilder Salbei und wilder Thymian verbreiten einen einzigartigen Duft. Doch es gibt weit mehr, was dieses Stück ursprüngliche Zypern zu etwas ganz Besonderem macht. Mir sind vor allem drei Dinge aufgefallen.

Meeresschildkröten kommen hier an den Strand

Der auffälligste Punkt sind sicher die ursprünglichen Strände. Ob endlose Sandstrände oder beeindruckende Steilküsten – beides gibt es hier. Hotels oder sonstige Bebauungen sind dafür Fehlanzeige. Entsprechend intakt ist auch die Natur. Das zeigt sich u. a. daran, dass hier noch regelmäßig Meeresschildkröten, wie am Lara Beach, ihre Eier ablegen. Wer Ruhe sucht, ist hier absolut richtig. Man kann an den Stränden perfekt abschalten und ist oft fast ganz allein. Mit etwas Glück bietet sich zudem vielleicht die Chance einige der unzähligen Vogel- und Schmetterlingsarten zu beobachten. Manche davon, wie der wunderschöne Falter namens “Glaucopsyche paphos” kommen sogar nur hier und nirgendwo anders auf der Welt vor.

Ein Strand auf der Akamas Halbinsel auf Zypern

Sonnenuntergang über dem Meer bei der Akamas Halbinsel auf Zypern

Ein Schmetterling auf Zypern

Die Landschaft zeigt das ursprüngliche Zypern

Beeindruckend ist aber auch die unberührte Landschaft. Die Berge steigen bis auf eine Höhe von rund 670 Metern an. Von oben hat man eine gigantische Aussicht auf weite Teile der Insel. Überall sind die malerischen Buchten mit ihrem türkis-blauen Wasser zu sehen, das von seiner Farbe her direkt an Wick-Bonbons erinnert. Sowohl auf die Berge als auch entlang der Küste finden sich Wanderwege. Einer davon führt zu einem ganz besonderen Platz – jenem Ort, an dem sich eins die Göttin Aphrodite mit Adonis vergnügt haben soll. Das Wasserbecken, in dem sie eins geplantscht haben, gleicht einer kleinen Grotte und ist ein beliebter Anziehungspunkt für Touristen auf der Akamas-Halbinsel.

Traumhafte Buchten bietet die Akamas Halbinsel auf Zypern. Hier findet sich noch das ursprüngliche Zypern.

Die Aussicht von der Akamas Halbinsel auf Zypern zum Meer und zur Küste ist spektakulär

Bad der Aphrodite auf Zypern

Ein Canyon für Indiana Jones oder Winnetou

Mein persönliches Highlight auf der Halbinsel ist jedoch ein Ort, der irgendwie Indiana-Jones-Feeling aufkommen lässt und an dem man auch problemlos einen neuen Winnetou-Film drehen könnte.  Die drei Kilometer lange Avakas-Schlucht ist so etwas, wie der Grand Canyon Zyperns.  Anfangs führt ein recht breiter Weg, gesäumt von intensiv rosa leuchtenden Rhododendronblüten, immer tiefer hinein in die Schlucht. Schafherden und Ziegenböcke klettern an den steilen Felsen. Wer Glück hat, sieht eine Eidechse oder andere Reptilien über den fast leuchtend weißen Fels huschen. Irgendwann verengt sich das Tal mehr und mehr. Aus dem breiten Weg wird jetzt ein schmaler Pfad. Man quetscht sich zwischen den Steinen entlang und muss aufpassen, dass man nicht ins Bachbett tritt. Für mich ist diese Schlucht ein echter Geheimtipp und sicher nicht nur einer der sehenswertesten Orte auf der Akamas-Halbinsel, sondern auf ganz Zypern.

Die Avakas Schlucht auf der Akamas Halbinsel auf Zypern

Die Avakas Schlucht auf der Akamas Halbinsel auf Zypern
Foto: www.travelroads.de

Rhododendron auf Zypern

Weitere Infos zur Akamas Halbinsel

Ich war u. a. mit Sabine vom Reiseblog Gecko Footsteps auf Zypern unterwegs. Sie hat unter https://www.geckofootsteps.de/akamas-halbinsel-in-zypern/ einen wunderschönen Artikel über die Akamas Halbinsel veröffentlicht. Auch Myriam vom Namida Magazin hat unter https://www.namida-magazin.de/2018/01/zypern-aphrodite-trail-akamas-halbinsel.html über die Akamas Halbinsel geschrieben – hier lohnt sich ein besuch ebenfalls sehr.

Mein Besuch der Akamas Halbinsel erfolgte im Rahmen einer Bloggerreise, zu der ich von der Fremdenverkehrszentrale Zypern eingeladen wurde.

Thomas Limberg

Ich bin Thomas – das Gesicht hinter Breitengrad66. Schon seit 2010 nehme ich meine Leser in diesem Reiseblog mit auf Reisen. Unterwegs gibt es fast nichts, für das ich mich nicht begeistern kann. Ob fremde Kulturen, sportliche Herausforderungen, einzigartige Natur, schicke Hotels oder außergewöhnliche Kulinarik – ich bin immer neugierig auf Neues. Auf keiner Reise fehlen darf meine Kamera, denn Fotografie ist eine meiner größten Leidenschaften. Besonders stolz bin ich darauf, dass Breitengrad66 bei der renommierten Wahl zum Reiseblog des Jahres 2020 von Touristik PR unter die 20 besten gewählt wurde. Mehr über diesen Blog und über mich gibt es HIER zu lesen.

4 Kommentare

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  • Hallo,

    Zypern hat uns auch sehr gefallen. Ich mag die Kontraste auf der Insel. Die ruhige Akamas Halbinsel, im Gegensatz dazu Nissi Beach, den griechisch-zyprischen Teil und den türkisch-zyprischen Teil. Strandwetter das ganze Jahr über, aber im Winter ist auch Skifahren möglich. Schade, dass ich keine Meeresschildkröten gesehen habe,

    LG Myriam

    • Hallo Myriam,
      schön, dass Zypern euch auch so gut gefallen hat. Die Kontraste auf der Insel sind wirklich wundervoll. Eben weil es dort so viel zu machen und zu sehen gibt, fahre ich auch immer wieder hin. Die Meeresschildkröten würde ich auch gerne mal sehen. Damit hatte ich leider bisher auch kein Glück.
      Liebe Grüße
      Thomas