Dieser Artikel wurde zuletzt am 14. Juli 2019 aktualisiert.
Im Netz finden sich überraschend viele positive Berichte über die die Fluggesellschaft Germania. Eigentlich wollte ich deshalb schon lange einmal mit der Charter-Airline geflogen sein. Leider hatte sich bisher nie eine Gelegenheit ergeben. Doch jetzt war ich mit Germania auf Zypern. Eingeladen haben mich die Fluggesellschaft sowie das örtliche Fremdenverkehrsamt.
httpv://www.youtube.com/watch?v=KIESJqgnu0o
Geflogen bin ich am 22. Mai mit Flug ST2090 von Düsseldorf nach Paphos. Die Boeing 737 mit der Registrierung D-AGEP startete mit geringer Verspätung um 7.23 Uhr auf der Bahn 23L in südwestliche Richtung. Während wir den Rhein überflogen und dann einen Bogen um Neuss machten, freute ich mich am Anblick der in der Morgensonne glänzenden Stadt. Über dem Stadtteil Benrath führte der Weg abermals über den Rhein. Dank einer bereits recht guten Höhe, reichte der Blick bis weit ins Ruhrgebiet hinein.
Dann gab es eine ganze Zeit nichts mehr zu sehen. Über fast ganz Deutschland lag eine geschlossene Wolkendecke. Zeit, für ein kleines Frühstück. Germania servierte ein Omelett mit Brötchen und einem Stück Butter – nicht herausragend, aber völlig ok. Angenehm war auch die Beinfreiheit auf Sitz 1A. Hier handelte es sich um einen sogenannten XL-Sitz mit extra Beinfreiheit. Doch auch weiter hinten war der Sitzabstand durchaus akzeptabel. Ich hatte dort zum Start gesessen und nicht das Gefühl, dass es sonderlich eng war.
Erst als wir bei Burghausen über die Grenze zu Österreich flogen, lockerte der Himmel etwas auf. Der Inn war zu erkennen und die Alpen nicht mehr weit. Östlich an Salzburg und Graz vorbei überquerten wir die östlichen Ausläufer. Einige schneebedeckte Gipfel waren zu sehen. Diese zu identifizieren fällt mir immer besonders schwer. Ich glaubte aber, am Horizont den Dachstein erkannt zu haben, ließ mich aber beim späteren Blick auf die Karte eines Besseren belehren. Der Gipfel, den ich gesehen habe lag weiter östlich. Als wir über Ungarn flogen, hatte ich weniger Probleme. Der Balaton ist unverkennbar. Lang gestreckt schimmerte der Plattensee in der Sonne.
Dann zogen wieder viele Wolken auf und die Orientierung wurde schwierig. Von Belgrad und Sofia war nichts zu sehen. Ich fotografierte eine sehenswerte Landschaft, die von Canyos durchsetzt war, weiß aber bis jetzt nicht, was ich da genau fotografiert habe. Entstanden sind die Fotos irgendwo über dem Süden Serbiens oder über Bulgarien. Zwar gab es an Board des Flugzeuges Monitore, die auch den Flugverlauf zeigten. Jedoch wurde dieser nur kurz nach dem Start und vor der Landung eingeblendet. Dazwischen flimmerten größtenteils die Peanuts über die LCD-Bildschirme.
Im weiteren Verlauf führte der Flug dann ein Stück über Griechenland und erreichte bei Canakkale die Türkei, um südlich von Antalya dann über dem Mittelmeer Kurs auf Zypern zu nehmen. Gar nicht weit von hier war wenige Tage zuvor der Egypt-Air-Flug MS804 ins Meer gestürzt. Ein komisches Gefühl jetzt hier zu fliegen und zu wissen, dass für 66 Menschen ein Flug ganz in der Nähe tödlich endete. Doch ich versuchte die Gedanken daran zu verdrängen und mich stattdessen auf Zypern zu freuen. Leider war es beim Anflug auf Paphos recht dunstig. Schöne Fotos konnte man so nicht machen. Dafür konnte man sich von oben einen ersten Überblick über die Hafenstadt verschaffen.
Nach einer Flugzeit von 3 Stunden und 31 Minuten setzte die Boeing schließlich in Paphos auf. Überrascht war ich vom dortigen Flughafen. Dieser präsentierte sich sehr modern, ruhig und übersichtlich.
Auch auf dem Rückflug, drei Tage später, bot sich ein ähnliches Bild. Der Wartebereich am Gate ist modern und man bekommt die Zeit hier gut rum. Als nervig empfand ich lediglich das Anstehen am Check-In-Schalter. Aber dieses Problem hat man ja leider bei allen Charter-Fliegern. Geflogen bin ich dann mit einem Airbus A321. Auch hier hatte ich wieder das Glück auf einem XL-Seat sitzen zu können.
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Die 3:43 Minuten in der Luft verliefen relativ unspektakulär. Die Route führte etwas östlicher als auf dem Hinflug nach Düsseldorf. Leider konnte man diese an Board nicht verfolgen, da die Crew die Monitore wegen eines Defektes nicht anstellen konnte. Anhand einiger Wolkenlücken und der Ansagen aus dem Cockpit konnte man sich aber zunächst trotzdem halbwegs orientieren. Von Zypern aus führte der Weg über Antalya an Istanbul vorbei, quer über Bulgarien. Von Rumänien war nichts zu sehen. Dichte Wolken verhinderten hier jeden Blick nach unten. Auch Budapest und Wien versteckten sich. Lediglich dazwischen konnte man einen kurzen Blick auf Bratislava erhaschen.
Während wir über den Bosporus flogen servierte Germania übrigens ein Mittagessen. Es gab vegetarische Lasagne mit einem Brötchen. Wie schon auf dem Hinflug nichts Besonderes, aber vollkommen ausreichend.
Welchen Kurs die Maschine danach nahm, konnte ich nur erraten. Die Ansage aus dem Cockpit war nur bruchstückhaft zu verstehen und die Wolken ließen fast keinen Blick nach unten zu. Dass wir über Pilsen Kurs auf die deutsche Grenze nahmen, war während des Fluges nicht zu erkennen. Auch über Deutschland zeigten sich überwiegend Wolken. Wir flogen quer über die Mittelgebirge in Richtung Ruhrgebiet, von wo in einer Kurve über Bochum schließlich Kurs auf Düsseldorf genommen wurde. Ich freute mich besonders, dass wir über Gelsenkirchen die Halde Rheinelbe bzw. Himmelstreppe überflogen, denn diese habe ich mir als eine meiner nächsten Ausflugsziele vorgenommen. Einem schönen Blick über Essen folgte die Aussicht auf den Flughafen Essen/Mülheim. Dann noch ein aussichtsreicher Blick über die Ruhr und einen netten Stau auf der Autobahn A3 am Kreuz Breitscheid, bevor wir um 16:06 Uhr auf der Bahn 23R landeten.
Insgesamt haben mich die beiden Flüge mit Germania durchaus überzeugt. Die Sitze waren bequem, das Essen ausreichend und das Personal sehr freundlich. Die positiven Bewertungen, die sich vielfach im Internet finden, sind absolut nachvollziehbar. Zumal ich bei anderen Charter-Fliegern schon die schlimmsten Dinge erlebt habe. Dass die Monitore auf dem Rückflug nicht verfügbar waren, war zwar blöd, tat dem ansonsten recht runden Angebot aber keinen Abbruch. Was ich in Zypern gemacht habe und wie es mir dort gefallen hat, darüber wird in den nächsten Tagen etwas in diesem Blog zu lesen sein.
Ich dachte gerade kurz, Du wärst nur hin und dann gleich wieder zurück geflogen! ;-)
Schön, Dein Bericht mit den vielen Fotos. Ich war gerade erst in Nordzypern und hatte ebenfalls einen traumhaften Blick auf den Balaton, hab’ allerdings noch nicht darüber gebloggt, nur über Social Media berichtet.
Hallo Barbara,
danke, das freut mich! :-)
Zypern ist viel zu schön, als dass man hin und gleich wieder zurück fliegen könnte. ;-)
Ich bin dann mal auf Deine Schilderungen gespannt. Ich werde auf jeden Fall bei Dir im Blog vorbeischauen.
Liebe Grüße
Thomas
[…] jedem Reiseziel gehört auch eine unkomplizierte Anreise. Thomas von Breitengrad66 hat die An- und Abreise mit Germania von und nach Zypern mal ordentlich unter die Lupe genommen und erzählt von seinem Flug nach Zypern ab Düsseldorf. Ich […]
Super Bericht mit vielen tollen Fotos, vielen Dank dafür!
[…] ein Jahr nachdem ich mit Germania nach Zypern geflogen bin, hat es mich wieder auf die Sonneninsel gezogen. Jetzt allerdings bin ich mit Condor […]
[…] Messlatte lag hoch. Nachdem ich in den letzten Jahren einmal mit Germania und einmal mit Condor nach Zypern geflogen bin – und mir diese Flüge sehr gut gefallen haben […]
[…] ein Jahr nachdem ich mit Germania nach Zypern geflogen bin, hat es mich wieder auf die Sonneninsel gezogen. Jetzt allerdings bin ich mit Condor […]