Dieser Artikel wurde zuletzt am 4. Juli 2021 aktualisiert.
Kaum eine Gegend in Deutschland fasziniert mich so sehr wie der Harz. Hier gibt es so viele Sehenswürdigkeiten und ganz besonders eine unglaublich faszinierende Landschaft. Deshalb bin ich immer wieder gerne zum Wandern im Harz. Auf meinen Wanderungen sammele ich die Stempel der Harzer Wandernadel. Im gesamten Harz verteilt gibt es davon 222 Stempelstellen. Kürzlich war ich wieder im Harz, um weitere Stempel in meinen Stempelpass drücken zu können. In zwei Tagen konnte ich 13 Stempel sammeln. Das waren die Stationen meiner Tour:
Inhaltsverzeichnis
- 1 Hütte im Weltwald Bad Grund – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 129
- 2 Lochstein, Oberer Schalker Graben – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 126
- 3 Braunseck – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 138
- 4 Holzkirche Elend – Harzer Wandernadel Sonderstempel
- 5 Königshütter Wasserfall – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 40
- 6 Ruine Königsburg – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 41
- 7 Burgruine Regenstein – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 80
- 8 Regensteinmühle – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 82
- 9 Sandhöhlen im Heers – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 81
- 10 Großvaterfelsen – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 76
- 11 Sonderstempel Burgen & Schlösser – Kleines Schloss Blankenburg
- 12 Barocke Gärten Blankenburg – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 78
- 13 Hamburger Wappen – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 74
Hütte im Weltwald Bad Grund – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 129
Gestartet bin ich im äußersten Westen des Harzes in der malerischen Bergstadt Bad Grund. Die Straßen führen hier steil bergauf und an einem Fördergerüst vorbei, das noch immer an die traditionsreiche Bergbaugeschichte des Harzes erinnert. Ich parke direkt am sogenannten WeltWald Bad Grund. Hier sind hunderte verschiedene Baumarten aus aller Welt angepflanzt. Was ich zunächst für wenig spannend hielt, entpuppte sich jedoch tatsächlich als echtes Highlight. Die Anlage ist sehr weitläufig, super gepflegt und bietet immer wieder tolle Aussichten. Hinzu kommen einige kleine Highlights wie Indianerzelte oder eine Hängebrücke und ein Aussichtsturm. Mitten im Weltwald hängt an einer Hütte der Stempelkasten 129 der Harzer Wandernadel. Hier bekam ich den ersten Stempel meiner Tour.
Direkt gegenüber vom WeltWald befindet sich unübersehbar der Hübichenstein. Auf seinem Gipfel thront zum Gedenken an Kaiser Wilhelm ein Adler. Schon Goethe besuchte einst den Hübichenstein. Leider war bei meinem Besuch der Weg auf den Gipfel gesperrt, so musste ich mich mit dem Anblick von unten begnügen, den ich mir mit einer niedlichen kleinen Maus teilte.
Lochstein, Oberer Schalker Graben – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 126
Nachdem ich im WeltWald meinen ersten Stempel des Tages ergattern konnte, schaute ich, welche Stempelstellen der Harzer Wandernadel sich noch in der Nähe befinden. Schnell stieß ich dabei auf die Stempelstelle am Lochstein. Der Lochstein ist einer von ehemals vielen Grenzsteinen aus dem Bergbau. Sie zeigten über Tage an, wieweit unter Tage abgebaut werden durfte. Ich fuhr zum Wanderparkplatz am Kiefhölzer Teich (Adresse für das Navi: Sonderweg 13, Clausthal-Zellerfeld) und wanderte entlang des Oberen Schalker Grabens zum Lochstein. Die kurze Wanderung entlang des Grabens war wunderschön. Er gehört zum Oberharzer Wasserregal und somit zum Weltkulturerbe der Unesco. Das Wasserregal ist ein weit verzweigtes System aus Gräben, Teichen und Stollen, die Wasser für den Bergbau bereitstellten.
Auch der Zankwieser Teich sowie der Kiefhölzer Teich, die ich auf dem Rückweg der Wanderung zur Stempelstelle 126 besuchte, sind Teil des Oberharzer Wasserregals. An beiden Teichen ist es wunderbar idyllisch. Ich habe mich fast etwas wie in Kanada gefühlt und wäre am liebsten – wenn das Wetter etwas besser gewesen wäre – dort schwimmen gegangen.
Braunseck – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 138
Statt in den Teich zu springen entschied ich mich für eine weitere Wanderung. Diese führte mich von Buntenbock auf das Braunseck zur Stempelstelle 138. Ich parkte am Ortsrand von Buntenbock und wanderte im Licht der Abendsonne, die sich jetzt doch mehr und mehr durchsetze, der Stempelstelle entgegen. Das Braunseck ist auch als Buntenbocker Bahnhof bekannt. Einst sollte hier eine Bahnlinie gebaut werden. Dazu kam es aber nie. Anstelle des Bahnhofs wurde eine Schutzhütte gebaut, in der heute der Stempelkasten 138 der Harzer Wandernadel hängt.
Zurück am Auto überlegte ich mir, noch kurz ins Zentrum von Clausthal-Zellerfeld zu fahren. Vor einiger Zeit war ich bereits dort. Damals hatte mich die wunderschöne Holzkirche begeistert, die zugleich die größte Holzkirche in Deutschland ist. Bei meinem letzten Besuch wurde sie von innen restauriert und ich konnte nicht hinein. Jetzt konnte ich dafür einen Blick ins Innere werfen. Der kurze Abstecher in die Kirche hat sich gelohnt – ebenso wie mein anschließender Besuch am Hasenbacher Teich. Hier schimmerten die dunklen Wolken im weichen Licht der untergehenden Sonne besonders eindrucksvoll.

Holzkirche Elend – Harzer Wandernadel Sonderstempel
Neben der größten Holzkiche Deutschlands beherbergt der Harz auch die kleinste Holzkirche Deutschlands. Diese steht in Elend und gehört mit zu meinen Lieblingsplätzen im Harz. Nachdem ich am Morgen gefrühstückt hatte fuhr ich am zweiten Tag meines Harz-Besuches durch den Oberharz und über die ehemalige innerdeutsche Grenze in den Ostharz und holte mir direkt neben der Kirche in Elend einen Sonderstempel der Harzer Wandernadel ab.
Königshütter Wasserfall – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 40
Nur einen Katzensprung von der Holzkirche in Elend entfernt liegt der Königshütter Wasserfall. Ich hielt dort kurz und konnte mich mit Stempel 40 über einen weiteren Erfolg in meinem Wanderpass freuen. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich bei diesem Stempelkasten nicht wirklich wandern musste. Er liegt nur wenige Meter von der Straße entfernt.
Ruine Königsburg – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 41
Etwas anstrengender wurde da schon die anschließende Wanderung hinauf zur Ruine der Königsburg am Ortsrand von Königshütte. Nachdem ich auf einem Wanderparkplatz am Ortsausgang geparkt hatte überquerte ich zunächst die Warme Bode, bevor ein schmaler Pfad steil hinauf auf ein Plateau führte. Von der Burg ist nicht mehr viel erhalten. An den Mauerresten befindet sich der Stempelkasten 41. Von hier hat man eine tolle Aussicht über Königshütte bis zum Wurmberg und zum Brocken.

Burgruine Regenstein – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 80
Unterm Strich waren die bisherigen Stempelstellen des Tages alle sehr einfach zu erreichen. Ich wollte jedoch unbedingt noch zu einer etwas längeren Wanderung aufbrechen und entschied mich für eine Rundtour, auf der ich drei Stempelstellen erwandern könnte. Dafür fuhr ich nach Blankenburg und parkte unterhalb der Burgruine Regenstein. Direkt angrenzend faszinierte mich ein Feld voller Mohn, das im schönsten Rot leuchtete, das man sich vorstellen kann. Nachdem ich Fotos ohne Ende geschossen hatte, startete ich zu meiner Wanderung, die mich zunächst in die sehenswerte Burgruine führte. Hier hielt ich mich eine ganze Weile auf und erkundete das weitläufige Gelände. Übrigens steht der Stempelkasten der Harzer Wandernadel mit der Nummer 80 direkt am Eingang der Burgruine Regenstein.
Regensteinmühle – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 82
Meine Wanderung führte mich weiter zur Regensteinmühle. Diese liegt unterhalb der Westflanke des Burgfelsens und diente vermutlich vom 12. bis zum 15. Jahrhundert als Mahl- und Ölmühle. Dort konnte ich den Stempel 82 in meinen Wanderpass drücken.
Sandhöhlen im Heers – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 81
Hauptziel meiner insgesamt knapp acht Kilometer langen Wanderung waren jedoch die Sandhöhlen im Heers. Diese liegen nördlich von Blankenburg uns sind zum Teil schon von der Festung Regenstein aus zu sehen. In dem als Heers bezeichnetem Waldgebiet befinden sich viele Sandsteinfelsen, in die einige Höhlen geschlagen wurden. Die ganze Lichtung ist komplett mit Sand bedeckt und erinnert fast etwas an einen Strand. An ihrem Rand steht der Stempelkasten 81, der mir auf dieser Wanderung den dritten Stempel einbrachte.
Großvaterfelsen – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 76
Als ich wieder im Auto war, schaute ich ins Navi, wie weit der Großvaterfelsen, mit einer weiteren Stempelstelle, entfernt war. Da es bis zu diesem markanten Aussichtspunkt an der Teufelsmauer nur wenige Minuten waren, fuhr ich auch noch dorthin. Ich wanderte über einen kurzen steilen Hang hinauf, entschied mich dann aber, nicht bis ganz oben auf den Felsen zu klettern. Tatsächlich muss man nämlich auf diesen klettern und auch etwas schwindelfrei sein. Dafür konnte ich auch von etwas unterhalb eine tolle Sicht auf das Schloss Blankenburg genießen.

Sonderstempel Burgen & Schlösser – Kleines Schloss Blankenburg
Da ich in Blankenburg war, fuhr ich auch noch ins Zentrum, parkte gegenüber der Touristinformation und machte mich auf den Weg in die Barocken Gärten. Doch zuvor wartete am Eingang noch ein Sonderstempel der Harzer Wandernadel. Der Stempelkasten für das Themenheft “Burgen & Schlösser” zum kleinen Schloss Blankenburg steht direkt vor dem Eingang der Touristinformation.
Barocke Gärten Blankenburg – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 78
Die Barocken Gärten überraschten mich mehr als positiv. Der Anblick ist ein ganz besonderer. Reste mittelalterlicher Mauern, kleine Statuen, Wasserspiele, üppige Blumenbeete, reichlich Fachwerk – Was will man mehr? Ich wanderte einmal quer durch die Anlage und wurde am Ende mit Stempel 78 der Harzer Wandernadel belohnt.
Für mich persönlich war dieser Stempel ein ganz besonderer. Seitdem ich die Stempel der Harzer Wandernadel sammele, war es mein 24. Dies ist laut Spielregeln zugleich die Schwelle, an der man sich über die Harzer Wandernadel in Gold freuen kann. Natürlich besorgte ich mir diese anschließend im Shop der Harzer Wandernadel, der sich neben der Touristeninformation in Blankenburg befindet und legte mir dabei auch noch einen Stempelkasten in Kleinformat zu.
Hamburger Wappen – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 74
Obwohl ich schon einige Kilometer in den Beinen hatte, wollte ich mit dem Hamburger Wappen zum Abschluss der Tour unbedingt noch ein weiteres Highlight besuchen. Ich parkte am Sportplatz Timmenrode und wanderte entlang reich tragender Kirschbäume zur bizarren Felsformation. Das Hamburger Wappen hat seinen Namen übrigens deshalb, weil die Formation, die ursprünglich als Drei Zinnen bezeichnet wurde, an die drei Türme im Hamburger Wappen erinnern soll. Nach einem kurzen Abstecher in die direkt unterhalb liegende Höhle, suchte ich den Stempelkasten 74 auf und krönte meine 2-tägige Harz-Tour mit dem 13. und letzten Stempel dieser Tour.
Insgesamt bin ich an den beiden Tagen zusammen ziemlich genau 30 Kilometer gewandert. Bei der Auswahl der Stempelstellen hat mir das Buch “Stempel- und Wanderführer – Harzer Wandernadel”* sehr geholfen. Es bietet in kurzer und knapper Form Infos zu allen 222 Stempelstellen im Harz.
13 an 2 Tagen. Cool. Aber die Betonung liegt ja eigentlich au “Wander”nadel! Es gibt Stempelstellen, da schaffst du gewandert nur 2 am Tag und brauchst dann auch einen Rucksack mit Verpflegung und Regenzeug. Mit dem fully MTB kommen wir im Schnitt auf 8 Stempel pro Tag und das ist schon advanced.
Das stimmt! Manche Stempelstellen sind schwieriger zu erreichen, da schafft man deutlich weniger. Die, die ich hier besucht habe, sind relativ einfach zu erwandern.
Viele Grüße
Thomas
…mit dem Auto. Klar fange ich nicht jedesmal in Bad Grund an und hetze in 3 Tagen nach Sonderhausen, aber Stempel mit dem Auto zu verbinden ist unsportlich. An einem Tag 40 bis 60 km MTB ohne E, das ist Schweiss. Werbung für die Nadel gern, aber realistisch bitte. Lass das Auto irgendwo stehen… VG Dietmar
Mir geht es nicht um Schweiß! Mir geht es darum, eine schöne Zeit zu verbringen. Die habe ich an diesen beiden Tagen definitiv gehabt – nicht zuletzt, weil ich auch reichlich gewandert bin. Das macht ja auch die Wandernadel aus, dass jeder für sich alles so gestalten kann, wie es für ihn am besten passt.
Viele Grüße
Thomas
[…] Harzer Wandernadel – 13 Stempel in 2 Tagen sammeln […]
Was man definitive an einem oder zwei Tagen schafft ist alles rund um Blankenburg und den Regenstein , da ist alles sehr nah beieinander und man kann alles zu Fuß laufen. Blankenburg/Regenstein/Heimbsburg/Teufelsmauer etc da kommt auch auf um die 10+- jenachdem wie man läuft an zwei Tagen und das ist auch eine wundervolle Region.
Soviel als Empfehlung zu Stempelstellen der Harzer Wandernadel.
Ich fahre auch spontan mal am Abend wohin und dann ist es nur eine Nadel. Aber das ist auch voll ok! Ich möchte es als Anreiz nutzen den ganzen Harz zu erkunden. Bin schon öfter mehrmals die selben oder ähnlich Routen gegangen einfach weil sie schön sind, mit und ohne STempel sammeln. Mein eines Heft hatte ich verloren. Hatte jetzt neu begonnen :D
Als Empfehlung, DAV lohnt sich immer auch allein wegen der Versicherung.
Gruß aus Braunschweig