Deutschland Harz Niedersachsen Sachsen-Anhalt

Harzer Wandernadel – 6 Stempel an einem Tag Wandern zu den Stempelstellen im Harz

Dieser Artikel wurde zuletzt am 21. Oktober 2023 aktualisiert.

Mal vom Ruhrgebiet und meiner Heimat Osnabrück abgesehen, kenne ich kaum eine Gegend in Deutschland so gut wie den Harz. Immer wieder fahre ich in das nördlichste deutsche Mittelgebirge. Ich mag dort ganz besonders die ebenso besonderen wie unterschiedlichen Landschaftsformen und die fast unerschöpflichen Ausflugsmöglichkeiten. Bei jedem Harz-Besuch sammel ich Stempel für die Harzer Wandernadel. Dafür stehen im ganzen Harz verteilt an 222 verschiedenen Orten Stempelkästen, zu denen man wandern kann. Als ich das letzte Mal im Harz war, konnte ich an zwei Tagen gleich 13 Stempel in meinen Wanderpass drücken und bin dabei zu traumhaften Orten gekommen, die ich wahrscheinlich ohne die Harzer Wandernadel nie aufgesucht hätte. Auch jetzt war ich wieder auf Stempeljagd im Harz und bin an einem Tag zu sechs verschiedenen Stempelstellen gewandert.

Regensteinmühle – Harzer Wandernadel Stempelstelle HWN 82
Dir könnte auch dieser Artikel gefallen: Harzer Wandernadel – 13 Stempel in 2 Tagen

Quartier habe ich dabei in einem Ferienhaus in St. Andreasberg bezogen. Von dort bin ich mit dem Auto zu den jeweiligen Wanderparkplätzen gefahren, von denen ich zu den Stempelstellen gewandert bin. Da ich noch vor Sonnenaufgang aufgebrochen bin, konnte ich schon auf dem Weg zur ersten Wanderung des Tages die magische Szenerie des herbstlichen Harzes genießen. Vor dem Panorama des Brockens und des Wurmberges, der der höchste Berg in Niedersachsen ist, breitete sich mystischer Nebel aus, der auch den benachbarten Oderteich eine ganz besondere Stimmung verlieh. Über letzteren habe ich HIER bereits einen eigenen Artikel geschrieben.

Nebel und Sonnenaufgang im Herbst vor dem Brocken und dem Wurmberg im Harz

Nebel und Sonnenaufgang über dem Oderteich im Herbst im Harz

Infos zum Ferienhaus im Harz
Die Wahl der passenden Unterkunft ist im Harz oft etwas schwierig. Es gibt zwar ein großes Angebot, doch sind viele Hotels und Ferienwohnungen recht unmodern. Neuere Einrichtungen sind oft ziemlich teuer. Mit dem Ferienhaus in St. Andreasberg habe ich einen guten Kompromiss gefunden. Dieses liegt in einer kleinen Ferienhaussiedlung am Ortsrand. Es war sehr sauber, verfügte über einen privaten Parkplatz und sogar über eine Sauna. Einziger Nachteil dabei ist, dass die Ferienhäuser sehr eng beieinander stehen. Gebucht habe ich das Haus auf der Seite www.novasol.de. Solltest Du auf der Suche nach weiteren Tipps für Unterkünfte im Harz sein, habe ich in meinem Artikel “Wo kann man im Harz gut übernachten?” weitere Empfehlungen.

Novasol Ferienhaus im Harz in St. Andreasberg

Weitere Unterkunftsmöglichkeiten im Harz suchen:*

Wanderung zur Stempelstelle HWN 135 Wolfswarte

Als erstes Wanderziel des Tages hatte ich mir die sogenannte Wolfswarte ausgesucht. Ich parkte mein Auto an der L504, die von Torfhaus nach Altenau mitten durch den Nationalpark Harz führt und begann dort meine Wanderung hinauf zur 918 Meter hohen felsigen Kuppe. Während der kompletten Wanderung bin ich niemandem begegnet und konnte die unvergleichliche Stille ganz für mich alleine genießen. Oben angekommen bot sich eine tolle Fernsicht. Weite Teile des Harzes und des Harzvorlandes konnte ich von hier sehen. Noch immer lag in den Senken etwas Nebel, der durch die langsam höher steigende Sonne einen zarten rötlichen Schimmer bekam. An der Wolfswarte befindet sich auch ein Stempelkasten der Harzer Wandernadel. Als ich diesen in meinen Wanderpass stempeln wollte, stellte ich fest, dass irgendwelche Chaoten den Stempel zerstört hatten. Auch wenn ich den Stempel nicht stempeln konnte, war ich sehr happy, wieder an einer Stempelstelle im Harz sein zu können.

Wandern zur Wolfswarte im Harz, wo sich ein Stempelkasten der Harzer Wandernadel befindet.

Aussicht von der Wolfswarte im Harz, wo sich ein Stempelkasten der Harzer Wandernadel befindet.

Aussicht von der Wolfswarte im Harz, wo sich ein Stempelkasten der Harzer Wandernadel befindet.

Der Weg zur Stempelstelle zum Nachwandern
Mein Weg zur Stempelstelle HWN 135 lässt sich bei Komoot nachverfolgen
Komoot Karte

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Komoot.
Mehr erfahren

Karte laden

Wanderung zur Stempelstelle HWN 132 “Köte Brockenblick”

Zurück am Auto bin ich die Landstraße weiter hinunter nach Altenau gefahren und habe im Zentrum des beschaulichen Örtchens geparkt. Ich war schon öfters in Altenau und bin immer wieder begeistert, irgendwie scheint hier die Zeit stehengeblieben zu sein. Vieles wirkt wie aus einer anderen Zeit – fast so als würde gleich Johann Wolfgang Goethe um die Ecke kommen. Der Dichter wohnte 1777 in einem Hotel in Altenau, das noch heute zu sehen ist. Von dort brach er zu seiner ersten von insgesamt drei Wanderungen zum Brocken auf.

Kirche in Altenau im Harz

Holzkirche Clausthal-Zellerfeld
Dir könnte auch dieser Artikel gefallen: Ein Wochenende im Harz

In diesem Gebäude in Altenau im Harz befand sich das Hotel, in dem 1777 Johann Wolfgang Goethe übernachtete, bevor er zum Brocken wanderte.

Johann Wolfgang von Goethe in Altenau im Harz

Ich bin von Altenau nicht zum Brocken sondern zur Stempelstelle 132 mit dem Namen “Köte Brockenblick” auf dem 540 Meter hohen Schwarzenberg gewandert. Auch bei dieser Wanderungen, die nicht sehr lang war, ist mir erneut niemand begegnet und ich konnte abermals den Weg ganz für mich alleine genießen. Im Vergleich zu anderen Ausblicken, die ich im Harz schon hatte, fand ich die Aussicht von der Stempelstelle nicht sonderlich spektakulär. Trotzdem hat sich der Weg gelohnt und ein Stempel wanderte natürlich auch in meinen Pass.

Die Stempelstelle HWN 132 mit dem Namen "Köte Brockenblick" der Harzer Wandernadel in Altenau

Der Weg zur Stempelstelle zum Nachwandern
Mein Weg zur Stempelstelle HWN 132 lässt sich bei Komoot nachverfolgen.
Komoot Karte

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Komoot.
Mehr erfahren

Karte laden

Wanderung zu den Stempelstellen HWN 133 Förster-Ludewig-Platz und HWN 149 “Kleine Oker”

Für mich ging es danach wieder zurück über die L504 hinauf in Richtung Torfhaus. Auf halbem Weg parkte ich am linken Straßenrand auf einem Wanderparkplatz und erkundete schließlich einen der schönsten Abschnitte des Oberharzes. Ich wanderte auf einem Abschnitt des Harzer Hexenstieges immer entlang des Dammgrabens in Richtung Stempelstelle 133. Der Dammgraben ist der längste künstlich angelegte Wassergraben im Harz und wurde im 18 Jahrhundert zur Bewässerung der Harzer Bergwerke geschaffen. Heute ist er Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Oberharzer Wasserwirtschaft. Am Dammgraben legte ich eine Pause ein und kam anschließend zur Stempelstelle “Förster-Ludewig-Platz”.

Wandern am Dammgraben im Harz auf dem Harzer Hexenstieg zur Stempelstelle HWN 133 der Harzer Wandernadel.

Dampflok der Brockenbahn Harzer Schmalspurbahn
Dir könnte auch dieser Artikel gefallen: Wandern auf dem Harzer Hexenstieg

Wandern am Dammgraben im Harz auf dem Harzer Hexenstieg zur Stempelstelle HWN 133 der Harzer Wandernadel.

Wandern am Dammgraben im Harz auf dem Harzer Hexenstieg zur Stempelstelle HWN 133 der Harzer Wandernadel.

Dort angekommen lief ich am Dammgraben in entgegengesetzter Richtung, überquerte die Landstraße und wanderte dann weiter zur Stempelstelle 149 “Kleine Oker”. Ich kam vorbei am Abzweig des Goetheweges zum Brocken. Jenes Weges, den Goethe einst hinauf zum höchsten Gipfel des Harzes nahm. Wie fast überall am Dammgraben bietet sich auch hier ein besonders romantisches Bild. In unmittelbarer Nähe der Stempelstelle fließt zudem das Bächlein “Altenau” in den Graben. Neben einem hölzernen Wasserhäuschen ist ein kleiner Rastplatz angelegt, den ich kurz nutzte, bevor ich mich auf den Rückweg zum Auto machte.

Wandern im Harz auf dem Harzer Hexenstieg am Dammgraben zur Stempelstelle HWN 149 Kleine Oker der Harzer Wandernadel.

Wandern im Harz auf dem Harzer Hexenstieg am Dammgraben zur Stempelstelle HWN 149 Kleine Oker der Harzer Wandernadel.

Goetheweg zum Brocken im Harz wandern

Wandern im Harz auf dem Harzer Hexenstieg am Dammgraben zur Stempelstelle HWN 149 Kleine Oker der Harzer Wandernadel.

Der Weg zu den Stempelstellen zum Nachwandern
Mein Weg zur Stempelstelle HWN 133 und HWN 149 lässt sich bei Komoot nachverfolgen.
Komoot Karte

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Komoot.
Mehr erfahren

Karte laden

Mittagspause in Torfhaus

Nachdem ich an diesem Vormittag schon vier Stempelkästen der Harzer Wandernadel erreicht hatte, beschloss ich, dass es Zeit für eine etwas längere Pause war. Dafür fuhr ich hinauf nach Torfhaus, parkte mein Auto dort, ging kurz in das Besucherzentrum und die Globetrotter-Filiale, bevor ich mir beim Blick auf den Brocken ein Mittagessen gönnte und den Arbeiten am neuen Aussichtsturm zuschaute.

Torfhaus im Oberharz

Aussichtsturm im Harz in Torfhaus am Brocken

Holzkirche Clausthal-Zellerfeld
Dir könnte auch dieser Artikel gefallen: Ein Wochenende im Harz

Aussicht von Torfhaus im Oberharz zum Brocken

Wanderung zur Stempelstelle HWN 221 Jungfernklippe

Von Torfhaus hatte ich es nicht mehr weit bis zu meinem nächsten Etappenziel: der Jungfernklippe. Um nicht an der Bundesstraße wandern zu müssen, fuhr ich zunächst mit dem Auto einen knappen Kilometer die B4 in Richtung Bad Harzburg hinab und parkte dann rechts auf einem kleinen Parkplatz. Von hier aus wanderte ich leicht bergab zur rund zwei Kilometer entfernten Jungfernklippe. Auch hier begegnete mir wieder niemand. Somit war ich bei allen Wanderungen – abgesehen vom etwas stärker besuchten Abschnitt auf dem Hexenstieg am Dammgraben – bei allen Wanderungen bisher komplett alleine. Vor der Jungfernklippe konnte ich den Stempel mit der Nr. 221 sammeln und mich abermals über eine besonders schöne Aussicht freuen.

Wanderung zur Jungfernklippe im Harz mit der Stempelstelle HWN 221 der Harzer Wandernadel

Wanderung zur Jungfernklippe im Harz mit der Stempelstelle HWN 221 der Harzer Wandernadel

Der Weg zur Stempelstelle zum Nachwandern
Mein Weg zur Stempelstelle HWN 221 lässt sich bei Komoot  nachverfolgen.
Komoot Karte

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Komoot.
Mehr erfahren

Karte laden

Wanderung zur Stempelstelle HWN 75 Hahnenkleeklippen

Ich fuhr anschließend kurz zurück nach St. Andreasberg, ruhte mich im Ferienhaus etwas aus und nahm zum Abend eine weitere kleine Wanderung in Angriff. Vom Wanderparkplatz am Restaurant Königskrug, nördlich von Braunlage, war mein Ziel der Stempelkasten 75 an den Hahnenkleeklippen. Die Klippen sind eine 700 Meter hohe Felswand oberhalb des Odertals und zeigen, wie vielfältig doch der Harz ist. Auch hier war ich wieder überrascht, über die grandiose Aussicht. Schon auf dem Weg dorthin begeisterte mich die Aussicht auf den Brocken, auf den Wurmberg und die weite Hochfläche. Als Krönung konnte ich dabei noch den röhrenden Hirschen während der Brunft lauschen.

Blick auf den Brocken vom Restaurant Königskrug im Harz aus gesehen

Die Hanenkleeklippen im Harz

Wandern zur Stempelstelle HWN 75 der Harzer Wandernadel an den Hahnenkleeklippen im Harz

Der Weg zur Stempelstelle zum Nachwandern
Mein Weg zur Stempelstelle HWN 75 lässt sich bei Komoot nachverfolgen.
Komoot Karte

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Komoot.
Mehr erfahren

Karte laden

Tagesausklang am Oderteich

Insgesamt habe ich an diesem Tag sechs Stempelkästen der Harzer Wandernadel erreichen können. Als ich auf dem Rückweg zur Unterkunft erneut am Oderteich vorbeikam, der sich morgens noch komplett in Nebel gehüllt zeigte, hielt ich an und ließ dort den Tag ausklingen. Dabei machte ich Pläne für eine weitere Stempeltour am nächsten Tag. Doch das ist Thema für einen weiteren Blogartikel…

Wandern um den Oderteich im Harz
Dir könnte auch dieser Artikel gefallen: Der Oderteich im Harz – Ein Stück Kanada in Deutschland

Oderteich im Harz

Video meiner Stempeltour im Harz

Während meiner Stempeltour zu den sechs Stempelkästen habe ich auch ein Video gedreht und dieses auf YouTube hochgeladen. Es ist HIER oder nachfolgend eingebunden zu finden.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Thomas Limberg

Ich bin Thomas – das Gesicht hinter Breitengrad66. Schon seit 2010 nehme ich meine Leser in diesem Reiseblog mit auf Reisen. Unterwegs gibt es fast nichts, für das ich mich nicht begeistern kann. Ob fremde Kulturen, sportliche Herausforderungen, einzigartige Natur, schicke Hotels oder außergewöhnliche Kulinarik – ich bin immer neugierig auf Neues. Auf keiner Reise fehlen darf meine Kamera, denn Fotografie ist eine meiner größten Leidenschaften. Besonders stolz bin ich darauf, dass Breitengrad66 bei der renommierten Wahl zum Reiseblog des Jahres 2020 von Touristik PR unter die 20 besten gewählt wurde. Mehr über diesen Blog und über mich gibt es HIER zu lesen.

2 Kommentare

Hier klicken, um einen Kommentar zu hinterlassen

  • Hallo Thomas, schicker Blog über das Reisen. Der Harz hat mich genauso beeindruckt wie Dich, zum Glück wohne ich dichter dran. Ich bekomme so schöne Fotos nicht hin, aber schreibe dafür viel. Ich habe den Weg zum Wanderkaiser mal in einem Buch zusammengefasst und in Kürze werde ich ein Buch mit allen Langstreckenwanderungen im Harz herausgeben. Mit allen! und alle selbst abgelaufen. Super Möglichkeit, in ein paar Tagen viele Stempel einzusammeln. Nächste Woche bin ich erneut auf dem Heinrich-Heine-Weg von Osterode nach Rübeland unterwegs. Ca. 130 km und eine tolle Streckenführung. Schau Dir gern Bücher und Filme über den Harz bei mir mal an: https://harz.soziales4u.de/