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Was muss man in Osnabrück sehen? Tipps zu den Highlights und Sehenswürdigkeiten in der Friedensstadt

Dieser Artikel wurde zuletzt am 4. Juni 2023 aktualisiert.

Was muss man in Osnabrück gesehen haben? Welche Sehenswürdigkeiten dürfen bei einem Besuch in der drittgrößten Stadt Niedersachsens nicht fehlen? Ich bin in Osnabrück aufgewachsen und lebe noch heute dort. Entsprechend kenne ich die schönsten Ecken der Stadt und entdecke immer wieder neue Highlights. Nachfolgend finden sich meine Tipps für einen Besuch in der Stadt an der Hase.

Die Osnabrücker Altstadt

Ein absolutes Muss für jeden Besuch in Osnabrück, ist ein Gang durch die Altstadt. Ein mittelalterlicher Dom, wunderschön restaurierte Häuser und ein sehenswertes Rathaus, in dem die Verhandlungen für einen der wichtigsten Friedensverträge der europäischen Geschichte geführt wurden – wer die Altstadt von Osnabrück besucht, bekommt viel zu sehen. Nachfolgend seien einige Orte genannt, die man auf keinen Fall verpassen sollte:

In der Osnabrücker Altstadt gibt es noch einige alte Fachwerkhäuser.
In der Osnabrücker Altstadt gibt es noch einige alte Fachwerkhäuser.

Vom Dom durch den Hexengang

Der über 1200 Jahre alte Dom ist die Keimzelle der Stadt und seiner Geschichte. Ursprünglich auf einer Sanddüne im Fluss Hase errichtet, hat er im Laufe der Jahrhunderte mehrfach sein Erscheinungsbild geändert und zählt heute mit dem davor befindlichen Löwenpudel zu den größten Sakralbauten in Norddeutschland.

Dom Osnabrück
Der Dom zählt im wahrsten Sinne des Wortes zu den größten Sehenswürdigkeiten in Osnabrück.
Der Osnabrücker Dom von innen.
Der Osnabrücker Dom von innen.
Die Legende vom Löwenpudel
Der Legende nach war einst Karl der Große erzürnt darüber, dass während seiner Abwesenheit die Einwohner Osnabrücks wieder Kontakte zu den heidnischen Sachsen knüpften. Karl schwor, die Osnabrücker dafür zu strafen und bei seiner Rückkehr nach Osnabrück, dem ersten Lebewesen, dass ihm entgegenkäme, den Kopf abzuschlagen. Als Karl zurückkehrte, war es seine Schwester, die ihm als erste entgegentrat. Plötzlich sprang ihr Lieblingshund, ein Pudel, hervor und leckte dem König die Hand. Karl tötete ihn und erfüllte damit seinen Schwur. Die Bürger waren dankbar, dass keinem Menschen das Leben genommen wurde und errichteten zum Dank ein Abbild des Hundes aus Stein.
Den Löwenpudel kennt in Osnabrück jeder.
Den Löwenpudel kennt in Osnabrück jeder.

Lohnenswert ist ein Besuch in der angegliederten Domschatzkammer und im Diözesanmuseum. An seiner südlichen Seite steht ein großes Osnabrücker Rad, dass sich einst auf einem der Türme des Doms befand, aber bei den Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg mit den Dächern einstürzte. Direkt neben dem Rad, das zugleich auch Stadtwappen ist, steht ein Magnolienbaum, der zur Blütezeit im Frühjahr viele Fotografen anlockt.

Wenn im Frühjahr die Magnolien blühen, ist es am Dom besonders schön.
Wenn im Frühjahr die Magnolien blühen, ist es am Dom besonders schön.

Wer hier ist, sollte es nicht versäumen, auch einen Blick in den Kreuzgang des Domes zu werfen. Dort befindet sich eine Oase der Ruhe, die vor einigen Jahren auch Uhus zur ungestörten Brut nutzten.

Der Kreuzgang des Osnabrücker Doms ist eine kleine Oase inmitten der Stadt.
Der Kreuzgang des Osnabrücker Doms ist eine kleine Oase inmitten der Stadt.

Zwischen dem Dom und dem benachbarten Carolinum, das sich selbst gerne als älteste Schule Deutschlands bezeichnet, führt ein kleiner schmaler Gang hindurch. Dieser wird als Hexengang bezeichnet. Die Legende besagt, dass einst der Hexerei bezichtigte Frauen durch diesen Gang getrieben wurden. Wahrscheinlich entspricht dies nicht der Realität. Hingegen hat sein ursprünglicher Name “Klapperhagen” einen wahren Hintergrund. Kranke, die den Dom nicht betreten durften, beteten hier in unmittelbarer Nähe zum Altar, um ihr Seelenheil und warnten durch Geklapper gesunde Menschen vor ihren ansteckenden Krankheiten.

Legendär ist der Hexengang in Osnabrück.
Legendär ist der Hexengang in Osnabrück.

Besuch im Rathaus des Westfälischen Friedens

Nur einen Steinwurf vom Dom entfernt befindet sich das historische Rathaus. 1648 wurden im darin befindlichen Friedenssaal – der noch heute zu besichtigen ist – die Friedensverhandlungen geführt, die schließlich zum Ende des 30-jährigen Krieges führten. Der 30-jährige Krieg gilt als einer der verheerendsten Kriege in Europa. 4,5 bis 8 Millionen Menschen sollen ihm zum Opfer gefallen sein. Aufgrund der Verhandlungen trägt Osnabrück auf den Ortsschildern inzwischen den Zusatz “Friedensstadt”.

Links das Osnabrücker Rathaus, rechts die Stadtwaage.
Links das Osnabrücker Rathaus, rechts die Stadtwaage.
Friedenssaal im Rathaus Osnabrück
Der Friedenssaal im Rathaus Osnabrück.
Immer wieder prominente Besucher im Friedenssaal

Es war das größte protokollarische Ereignis in der Geschichte der gesamten Bundesrepublik: Am 24. Oktober 1998 – 350 Jahre nach dem Westfälischen Frieden trafen sich im Osnabrücker Rathaus vier Könige, fünf Königinnen, zwei Fürsten und acht Präsidenten. Das Treffen der Stastsoberhäupter machte deutlich, welch wichtige Rolle Osnabrück für den Frieden in Europa spielte. Doch nicht nur damals war der Friedenssaal Bühne für prominente Besucher. Auch heute finden immer wieder Empfänge berühmter Persönlichkeiten im Friedenssaal statt. Einige davon habe ich mit der Kamera begleitet.

Der Osnabrücker Markt mit der Marienkirche

Direkt vor dem Rathaus befindet sich der Markt. Nach starker Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde er wieder vollständig restauriert und hat seinen unverwechselbaren Charakter erhalten. Er gehört ohne Frage zu den schönsten Plätzen in Osnabrück. Die Marienkirche aus dem 15. Jahrhundert, der Marktbrunnen aus dem 13 Jahrhundert, die Stadtwaage von 1532, in der heute das Standesamt untergebracht ist sowie die bunten Bürgerhäuser mit ihren Treppengiebeln verleihen dem Markt ein ganz besonderes Flair.

Marktplatz Osnabrück
Der Marktplatz Osnabrück vor dem historischen Rathaus.
Vom Dom aus bietet sich dieser Blick auf die Marienkirche.
Vom Dom aus bietet sich dieser Blick auf die Marienkirche.

Auf dem Markt finden immer wieder auch zahlreiche Veranstaltungen, wie die Osnabrücker Maiwoche, Weinfeste oder der historische Weihnachtsmarkt statt.

Auf dem Platz vor dem Rathaus findet alljährlich der Osnabrücker Weihnachtsmarkt statt.
Auf den Turm der Marienkirche

Eine der schönsten Aussichten über die Altstadt und die Umgebung von Osnabrück bietet sich vom Turm der Marienkirche. Dieser ist immer sonntags 11.30 bis 13 Uhr für Besucher geöffnet. Zu Großveranstaltungen, wie dem Weihnachtsmarkt, wird der Turm öfters geöffnet. Infos dazu finden sich auf der Seite: www.verkehrsverein-os.de.

Weihnachtsmarkt Osnabrück
Vom Turm der Marienkirche lässt sich die Altstadt sehr schön überblicken. Während des Weihnachtsmarktes ist diese bunt beleuchtet.

Fachwerkhäuser und ein berühmter Maler

Selbst wer nur einen Tagesausflug nach Osnabrück unternimmt und wenig Zeit hat, sollte es nicht versäumen durch die Altstadtgassen hinter dem Rathaus zu schlendern. Hier stehen wunderschöne alte Fachwerkhäuser, die zu den ältesten Gebäuden in Osnabrück zählen.

In der Krahnstraße befinden sich alte Fachwerkhäuser, wie hier das Hotel Walhalla.
In der Krahnstraße befinden sich alte Fachwerkhäuser, wie hier das Hotel Walhalla.

Begrenzt wird die Altstadt u.a. durch das sogenannte Heger Tor. Von vielen irrtümlich für ein altes Stadttor gehalten, ist es jedoch ein Kriegerdenkmal, das 1817 als Erinnerung an die Osnabrücker Soldaten in der Schlacht von Waterloo aufgestellt wurde. Vom Heger Tor aus ergibt sich ein schöner Blick über die Dächer der Osnabrücker Altstadt.

Obwohl es so aussieht, ist das Heger Tor kein Stadttor.
Obwohl es so aussieht, ist das Heger Tor kein Stadttor.
Vom Heger Tor bietet sich dieser Blick über die Osnabrücker Altstadt.
Vom Heger Tor bietet sich dieser Blick über die Osnabrücker Altstadt.

Wer vor dem Heger Tor steht, entdeckt zugleich auch ein ganz besonderes Gebäude: das Felix-Nussbaum-Haus. Es wurde nach den Plänen des weltweit bekannten Architekten Daniel Libeskind erbaut, der z.B. auch das Jüdische Museum in Berlin entworfen hat. In dem Gebäude befindet sich ein Museum, in dem mehr als 200 Werke des Osnabrücker Malers Felix Nussbaum ausgestellt sind. Das Museum ist, ebenso wie das daneben befindliche kulturgeschichtliche Museum, unbedingt sehenswert.

Das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück wurde vom Architekten Daniel Libeskind entworfen.
Das Felix-Nussbaum-Haus wurde vom Architekten Daniel Libeskind entworfen.
Das Felix-Nussbaum-Haus, lockt auch immer wieder prominente Besucher an. Hier habe ich die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Besuch fotografiert.
Das Felix-Nussbaum-Haus, lockt auch immer wieder prominente Besucher an. Hier habe ich die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Besuch fotografiert.
Der Osnabrücker Maler Felix Nussbaum
Der 1904 in Osnabrück geborene Felix Nussbaum war ein Maler der sogenannten Neuen Sachlichkeit, die als führende Kunstrichtung in der Weimarer Republik galt. Die sogenannte Nussbaum-Villa, in der er einst sein Atelier hatte, steht noch heute in der Schlossstraße. Nussbaum war Jude und verließ Deutschland 1933. Er versteckte sich vor der Judenverfolgung in Brüssel, wurde aber denunziert und 1944 nach Auschwitz deportiert. Bis 2014 ging man davon aus, dass Nussbaum direkt nach seiner Ankunft in Auschwitz ermordet wurde. Damals fand ich in Auschwitz jedoch eine Aktennotiz, die belegte, dass er dort länger im Lager lebte. Ich veröffentlichte dazu einen Artikel in der Neuen Osnabrücker Zeitung, der HIER zu finden ist.

Entlang der alten Stadtbefestigung

Auch wenn das Heger Tor kein altes Stadttor ist, steht es dort, wo sich früher die Stadtmauer Osnabrücks befand. An einigen Stellen sind davon noch heute Überreste zu sehen. Deshalb lohn es sich, dem Verlauf des Walls, der einmal um die Innenstadt führt, zu folgen. Von den alten Wehrtürmen, die einst in die Stadtmauer integriert waren, sind einige in Teilen erhalten. So z.B. der Plümers- und der Bucksturm. Im letzteren befand sich im Mittelalter das städtische Gefängnis. Im 16. und 17 Jahrhundert kam während der Hexenverfolgung eine Folterkammer im Turm hinzu. Der Turm ist von innen im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Infos finden sich unter www.osnabrueck-stadtfuehrungen.de.

Im Mittelalter befand sich im Bucksturm das städtische Gefängnis von Osnabrück.
Im Mittelalter befand sich im Bucksturm das städtische Gefängnis.

Ebenfalls in Teilen erhalten ist die sogenannte Vitischanze, die gegenüber dem heutigen Bahnhof Osnabrück Altstadt, im 30-jährigen Krieg von den Schweden zur Verteidigung der Stadt angelegt wurde. Markant ist vor allem der Barenturm, der bereits 1471 errichtet wurde.

Die Vitischanze in Osnabrück wurde im 30-jährigen Krieg von den Schweden zur Verteidigung der Stadt angelegt.
Die Vitischanze wurde im 30-jährigen Krieg von den Schweden zur Verteidigung der Stadt angelegt.

Direkt an der Vitischanze vorbei fließt die Hase. An ihr liegt wenige Meter weiter der sogenannte Pernickelturm. Der Turm soll aus dem 13. Jahrhundert stammen und diente ursprünglich zur Verteidigung der Stadt und der benachbarten Pernickelmühle. In der Mühle wurde einst das Pumpernickelbrot hergestellt, um das sich viele Legenden ranken. Eine besagt z.B., dass die Soldaten Napoleons es einst an das auf den Namen Nickel hörende Pferd ihres Anführers verfütterten und es mit dem Ausruf “Bon pour Nickel” als gerade noch gut genug für Tiere hielten.

Am Pernickelturm in Osnabrück fließt die Hase entlang.
Am Pernickelturm fließt die Hase entlang.

Hinter dem Pernickelturm beginnt mit dem Herrenteichswall der einzige heute noch erhaltene Teil der ehemaligen Stadtmauer. Zwar hat dieser Abschnitt nicht mehr seine ursprüngliche Höhe, dafür wurde 1855 auf der Wallanlage entlang der Hase eine 850 Meter lange Allee aus Linden angelegt. Diese sorgt für eine ganz besondere Stimmung und macht ganz besonders im Herbst – wenn die Blätter der Linden sich leuchtend gelb färben – den Herrenteichswall zu einer echten Sehenswürdigkeit in Osnabrück.

Der Herrenteichswall ist der einzige heute noch erhaltene Teil der ehemaligen Stadtmauer von Osnabrück.
Der Herrenteichswall ist der einzige heute noch erhaltene Teil der ehemaligen Stadtmauer.
Der Mittelpunkt von Osnabrück
Am Herrenteichswall befindet sich, eine Sehenswürdigkeit, die man als Geheimtipp bezeichnen kann, sie ist nämlich selbst vielen Osnabrückern nicht bekannt. Es handelt sich um eine rote Kugel, die den Mittelpunkt der Stadt markiert. Leider ist sie ziemlich beschmiert und es gibt auch keine Hinweistafel, die Besucher den Sinn der Kugel erklärt.
Die rote Kugel markiert den Mittelpunkt von Osnabrück.
Die rote Kugel markiert den Mittelpunkt von Osnabrück.

Die Osnabrücker Neustadt

So schön die Altstadt ist, so unattraktiv präsentiert sich die Osnabrücker Neustadt in weiten Teilen. Rund um den zentralen Neumarkt und die benachbarten Fußgängerzonen reiht sich eine Bausünde an die nächste. Seit Jahren ist der Bereich zum Spielball verschiedener politischer Interessen und Eigentümer geworden. Stillstand, Verfall und Chaos sind als Folge unübersehbar. Fast könnte man hier meinen, Osnabrück sei die hässlichste Stadt Deutschlands. Hinzu kommt, dass Osnabrück als Einkaufsstadt völlig ungeeignet ist. Hier gibt es kaum Auswahl und viele Gebäude, in denen sich einst Geschäfte befanden, stehen leer. Doch auch in der Neustadt gibt es sehenswerte Highlights, wie z.B. das Theater, das sich am Übergang von Neu- zur Altstadt Osnabrücks befindet.

Leider ist Osnabrück auch von einigen Bausünden geprägt.
Leider ist Osnabrück auch von einigen Bausünden geprägt.
Auch die Osnabrücker Fußgängerzone ist nicht schön. Zudem gibt es hier kaum gute Einkaufsmöglichkeiten.
Auch die Osnabrücker Fußgängerzone ist nicht schön. Zudem gibt es hier kaum gute Einkaufsmöglichkeiten.
Hinter dem Theater beginnt die Fußgängerzone Osnabrücks.
Hinter dem Theater beginnt die Fußgängerzone Osnabrücks.

Schloss Osnabrück mit Schlosspark und Ledenhof

Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit ist das barocke Osnabrücker Schloss aus dem 17. Jahrhundert mit seinem ausgedehntem Schlossgarten. Dieser wurde erst kürzlich komplett neu gestaltet.

Das Osnabrücker Schloss
Das Osnabrücker Schloss
Schloss Osnabrück
Im Osnabrücker Schloss ist heute die Universität untergebracht.
Schlossgarten Osnabrück
Der Schlossgarten ist im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel.
Schon Tradition: Das Schlossgarten-Open-Air

Fast schon Tradition hat das Osnabrücker Schlossgarten-Open-Air. Jeden Sommer pilgern dann tausende Konzertbesucher in den Schlossgarten. Immer wieder treten namhafte Bands und Solokünstler auf.

Im Sommer treten namhafte Bands und Solokünstler im Osnabrücker Schlossgarten auf. Hier die Band Silbermond.
Im Sommer treten namhafte Bands und Solokünstler im Osnabrücker Schlossgarten auf. Hier die Band Silbermond.

Neben dem Schloss liegen die Osnabrückhalle sowie das charakteristische Steinwerk am Ledenhof. Das Gebäude entstammt dem Mittelalter und war einst Familiensitz des Adelsgeschlechts von Leden. Heute befindet sich darin die deutsche Stiftung Friedensforschung.

Der Ledenhof gehört zu den einprägsamsten Sehenswürdigkeiten von Osnabrück.
Der Ledenhof gehört zu den einprägsamsten Sehenswürdigkeiten von Osnabrück.
Die Osnabrückhalle ist die größte Veranstaltungshalle der Stadt.
Die Osnabrückhalle ist die größte Veranstaltungshalle der Stadt.

Haseuferweg

Lohnenswert ist auch ein Abstecher an den Haseuferweg. Dieser entstand in den letzten Jahren als durchgängiger Fuß- und Radweg am gleichnamigen Fluss entlang. Ganz besonders im innenstädtischen Bereich hat er sehr zur Steigerung der Attraktivität von Osnabrück beigetragen. Die teilweise Renaturierung lenkt wohltuend von der Tristesse der umgebenden Straßen und Plätze ab. Meine Empfehlung ist ein kleiner Spaziergang auf dem Haseuferweg vom Neumarkt bis zum Bahnhof.

Entlang des Haseuferweges lässt es sich durch Osnabrück spazieren.
Entlang des Haseuferweges lässt es sich durch Osnabrück spazieren.

Osnabrücker Hauptbahnhof

Ohnehin sollte man den Osnabrücker Hauptbahnhof gesehen haben. Er ist nicht nur der einzige heute noch existierende Turmbahnhof in Niedersachsen, in dem sich auf zwei Ebenen zwei Bahnstrecken kreuzen – er hat auch eine wunderschöne Fassade. Eröffnet wurde der Bahnhof im Jahre 1895 durch Kaiser Wilhelm II.

Im Osnabrücker Hauptbahnhof kreuzen sich zwei Bahnstrecken.
Im Osnabrücker Hauptbahnhof kreuzen sich zwei Bahnstrecken.

Sehenswürdigkeiten Abseits des Osnabrücker Zentrums

Wer etwas mehr Zeit hat Osnabrück zu erkunden, sollte sich nicht nur auf die Sehenswürdigkeiten im Zentrum beschränken. Auch am Stadtrand gibt es einiges zu sehen.

Botanischer Garten

Für mich einer der schönsten Orte in Osnabrück ist der Botanische Garten. Er liegt in einem Steinbruch und hat ein großes Regenwaldhaus. In den Sommermonaten lassen sich überall zahlreiche Eidechsen beobachten.

Der Botanische Garten in Osnabrück bietet zu jeder Jahreszeit ein verändertes Gesicht.
Der Botanische Garten in Osnabrück bietet zu jeder Jahreszeit ein verändertes Gesicht.
In den Sommermonaten lassen sich Eidechsen beobachten.
In den Sommermonaten lassen sich Eidechsen beobachten.

Piesberg und Feldbahn, Museum Industriekultur, Stüveschacht

Unbedingt lohnenswert ist auch ein Abstecher auf Osnabrücks höchsten Berg, den Piesberg. Von Oben bietet sich nicht nur eine wunderschöne Aussicht in alle Richtungen, hier gibt es auch sonst viel zu sehen. Am Berg befinden sich z.B. das Museum Industriekultur, alte Zechengebäude, ein knapp 50 Meter hoher Mammutbaum, sowie ein aktiver Steinbruch. Hier lässt es sich auf einem Rundweg wunderbar wandern. Verschiedene Aussichtsplattformen eröffnen dabei spektakuläre Ausblicke. Übrigens lohnt es sich am Piesberg das Gestein genauer unter die Lupe zu nehmen. Hier lassen sich sehr viele Fossilien entdecken.

Spannend ist der Blick in den Steinbruch.
Spannend ist der Blick in den Steinbruch.
Der Piesberg, mit seinen Windrädern auf dem Gipfel, ist ein ideales Wandergebiet.
Der Piesberg, mit seinen Windrädern auf dem Gipfel, ist ein ideales Wandergebiet.
Im Museum Industriekultur in Osnabrück lässt sich Geschichte hautnah erleben.
Im Museum Industriekultur lässt sich Geschichte hautnah erleben.
Auch ein unterirdischer Stollen kann im Museum Industriekultur besucht werden.
Auch ein unterirdischer Stollen kann im Museum Industriekultur besucht werden.
Am Piesberg verkehrt an manchen Tagen eine Feldbahn.
Am Piesberg verkehrt an manchen Tagen eine Feldbahn.
Vom höchsten Punkt Osnabrücks reicht die Sicht bis weit ins Umland.
Vom höchsten Punkt Osnabrücks reicht die Sicht bis weit ins Umland.
Sogar ein Mammutbaum wächst an den Hängen des Piesberges.
Sogar ein Mammutbaum wächst an den Hängen des Piesberges.

Auch unterirdisch – Der Osnabrücker Zoo

Wer mit dem Auto nach Osnabrück kommt, dem fällt an der Autobahn vielleicht ein braunes Schild auf, das für den “unterirdischen Zoo” wirbt. So unterirdisch, wie das Schild vermuten lässt, ist der Zoo aber gar nicht. In den letzten Jahren hat der Zoo viele neue Gehege geschaffen, die ihm ein größtenteils modernes Bild verleihen. Darunter war einst auch, der inzwischen schon wieder etwas in die Jahre gekommene “unterirdische Zoo”. Es handelt sich dabei um ein Tierhaus, das der Besucher in einem Stollensystem begehen kann. Zu sehen sind dort Tiere, die größtenteils unter der Erde leben, wie Ratten, Nacktmulle oder Feldhamster. Ansonsten punktet der Osnabrücker Zoo vor allem durch seine Lage am Hang des bewaldeten Schölerberges.

Für Zoo-Fans könnte ein Besuch am Scölerberg lohnenswert sein.
Für Zoo-Fans könnte ein Besuch am Schölerberg lohnenswert sein.

Rubbenbruchsee

Der Rubbenbruchsee ist eines der beliebtesten Ausflugsziele vieler Osnabrücker. Entsprechend voll kann es hier, vor allem am Wochenende, werden. Es gibt ein Café, einen Tretbootverleih, einen großen Spielplatz und die Möglichkeit Minigolf zu spielen. Wer einmal um den See laufen möchte, ist etwas über drei Kilometer unterwegs.

Besonders im Herbs, wenn sich die Blätter verfärben, ist es am Rubbenbruchsee sehr schön.
Besonders im Herbst, wenn sich die Blätter verfärben, ist es am Rubbenbruchsee sehr schön.
Am Rubbenbruchsee kann es oft sehr voll sein. In den frühen Morgenstunden herrscht oft noch Stille.
Am Rubbenbruchsee kann es oft sehr voll sein. In den frühen Morgenstunden herrscht oft noch Stille.

Historische Friedhöfe

Der Johannisfriedhof und der Hasefriedhof wurden beide im Jahre 1808 gegründet. Somit gehören beide Friedhöfe zu den ältesten in Niedersachsen. Sie werden heute als Friedhof nicht mehr aktiv genutzt und stehen unter Denkmalschutz. Ein Spaziergang lohnt sich aufgrund des parkähnlichen Charakters auf beiden Friedhöfen. Zudem gibt es einige Gräber bedeutender Persönlichkeiten der Osnabrücker Geschichte zu entdecken. Weitere Infos dazu unter: www.hasefriedhof-johannisfriedhof.de.

Der Hasefriedhof ist einer der ältesten Friedhöfe in Niedersachsen.
Der Hasefriedhof ist einer der ältesten Friedhöfe in Niedersachsen.

Tipps im Landkreis Osnabrück

Wer Osnabrück besucht, sollte unbedingt auch einen Abstecher ins Umland machen. Im Osnabrücker Land gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Nachfolgend meine Empfehlungen für besonders lohnenswerte Ziele.

Nettetal

Direkt vor den Toren Osnabrücks liegt das Nettetal, das für viele Osnabrücker ein beliebtes Ausflugsziel ist. Sanft plätschernd schlängelt sich hier die Nette an einer Wassermühle vorbei. Es gibt einen Klettergarten und eine Minigolfanlage, eine Forrellenzucht sowie mit dem Gasthaus Knollmeyer ein beliebtes Ausflugslokal mit Biergarten. Wer wandern will, kann am Gasthaus auch auf den drei Kilometer langen Rundweg Terratrack Nettetal starten. Zu diesem Wanderweg habe ich auf YouTube ein kurzes Video veröffentlicht:

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Im Nettetal bei Osnabrück ist es sehr idyllisch.
Im Nettetal ist es sehr idyllisch.

Varusschlacht Museum

In Kalkriese, im nördlichen Osnabrücker Land liegt das Varusschlacht Museum. Im Museum werden Funde präsentiert, die in Kalkriese gemacht wurden und die darauf hindeuten, dass Kalkriese der Ort sein könnte, an dem die sogenannte Varusschlacht stattgefunden hat. Neben dem Museumsgebäude mit einem Aussichtsturm gibt es auch ein Freigelände. Dort werden auch heute noch archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Besonders lohnenswert ist ein Besuch bei Sonderveranstaltungen, wie den jährlichen Römer- und Germanentagen, wenn als Römer und Germanen verkleidete Schauspieler den Museumspark bevölkern.

Unter https://www.breitengrad66.de/2018/08/18/besuch-am-ort-der-varusschlacht/ habe ich mehr über das Varusschlacht Museum geschrieben.

Bei den Römer- und Germanentagen stellen in Kalkriese bei Osnabrück mehrere hundert Schauspieler die Varusschlacht
Verkleidete “Römer” im Varusschlacht Museum.
Der bekannteste Fund in Kalkriese ist eine Reitermaske. Diese ist im Museum ausgestellt und auch in Übergröße als Nachbildung zu sehen
Der bekannteste Fund in Kalkriese ist eine Reitermaske. Diese ist im Museum ausgestellt und auch in Übergröße als Nachbildung zu sehen
Die Varusschlacht
Bei der Varusschlacht, die auch unter dem Namen Schlacht im Teutoburger Wald bekannt ist, erlitten im Jahre 9. n. Chr. drei römische Legionen samt Begleitung eine vernichtende Niederlage gegen ein germanisches Heer unter der Führung von Arminius dem Cherusker. Mit der Niederlage wurde ein Achtel der gesamten römischen Armee vernichtet. Zudem leitete sie auch das Ende der römischen Bemühungen ein, das gesamte Germanien zur römischen Provinz zu machen. Wo die Schlacht genau stattfand, ist bis heute nicht abschließend geklärt.

Bad Rothenfelde

In der 18 Hektar großen Anlage des Kurparks in Bad Rothenfelde liegt immer ein feiner Solenebel in der Luft. Dieser stammt von den beiden Gradierwerken, die sich mitten im Park befinden. Doch nicht nur wegen der gesundheitsfördernden Bauwerke lohnt sich ein Besuch. Der alte Baumbestand, die malerischen Teiche oder die über 6500 Rosenstöcke machen den Kurpark zu einem ganz besonderen Ort im Osnabrücker Land.

Die Salinen in Bad Rothenfelde fehören zu den Sehenswürdigkeiten im Osnabrücker Land.
Die Salinen in Bad Rothenfelde.

Bad Iburg

In Bad Iburg, das im südlichen Osnabrücker Land an den Hängen des Teutoburger Waldes liegt, gibt es viel zu entdecken. Sofort ins Auge fällt das Schloss, an dessen Fuße 2018 die Landesgartenschau stattgefunden hat. Direkt gegenüber liegt ein Baumwipfelpfad, der besonders bei Familien mit Kindern beliebt ist. Aus meiner Sicht wird aber für den doch recht hohen Eintrittspreis zu wenig geboten. Bad Iburg und die Umgebung eignen sich auch hervorragend als Ausgangspunkt für Wanderungen im Teutoburger Wald. Es gibt viele gut ausgeschilderte Wanderwege. Mein persönliches Highlight ist der sogenannte Terratrack Freedenblüte. Alljährlich im März und April verwandelt dort der blühende Lerchensporn den Wald in ein buntes Blütenmeer.

Schloss Bad Iburg
Besonders im Frühjahr blühen auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau viele Blumen.
Schloss Bad Iburg
Das Schloss Bad Iburg ist von Osnabrück aus schnell zu erreichen.
Baumwipfelpfad Bad Iburg
Das Eintrittsgeld für den Baumwipfelpfad Bad Iburg kann man sich ruhig sparen.
Im März und April blüht der Freeden in Bad Iburg.
Im März und April blüht der Freeden in Bad Iburg.

Dinosaurierspuren in Bad Essen

Vor 150 Millionen Jahren stapften auch durch das Osnabrücker Land Dinosaurier. Mindestens elf davon haben ihre bis heute sichtbaren Fußabdrücke hinterlassen. Diese sind in Bad Essen Barkhausen neben zwei Dino-Nachbildungen und einigen Infotafeln zu sehen. Angegliedert ist auch ein Rundwanderweg, der mit Varianten von 19 oder 6 Kilometern begangen werden kann.

Fast scheint es so, als würden im Osnabrücker Land noch Dinosaurier leben.
Fast scheint es so, als würden im Osnabrücker Land noch Dinosaurier leben.
Die Dionsaurierspuren haben sich in Bad Essen im Osnabrücker Land bis heute erhalten.
Die Dionsaurierspuren haben sich hier bis heute erhalten.

Venner Moor

Ob im Frühling, im Sommer, im Herbst oder Winter – im Venner Moor sieht es immer anders aus. Jede Jahreszeit hat hier ihren ganz eigenen Charme. Auch im Moor gibt es verschiedene Wandermöglichkeiten.

Am Rande des Venner Moores im Osnabrücker Land liegt die Wasserburg Alt Barenaue.
Am Rande des Venner Moores liegt die Wasserburg Alt Barenaue.
Das Venner Moor im Osnabrücker Land ist zu jeder Jahreszeit besonders.
Das Venner Moor im Osnabrücker Land ist zu jeder Jahreszeit besonders.
Im Frühsommer blüht im Venner Moor das Wollgras
Im Frühsommer blüht im Venner Moor das Wollgras.
Die Sonnenuntergänge im Venner Moor bei Osnabrück sind immer ein Erlebnis und eine echte Sehenswürdigkeit.
Die Sonnenuntergänge im Moor sind immer ein Erlebnis.

Thomas Limberg

Ich bin Thomas – das Gesicht hinter Breitengrad66. Schon seit 2010 nehme ich meine Leser in diesem Reiseblog mit auf Reisen. Unterwegs gibt es fast nichts, für das ich mich nicht begeistern kann. Ob fremde Kulturen, sportliche Herausforderungen, einzigartige Natur, schicke Hotels oder außergewöhnliche Kulinarik – ich bin immer neugierig auf Neues. Auf keiner Reise fehlen darf meine Kamera, denn Fotografie ist eine meiner größten Leidenschaften. Besonders stolz bin ich darauf, dass Breitengrad66 bei der renommierten Wahl zum Reiseblog des Jahres 2020 von Touristik PR unter die 20 besten gewählt wurde. Mehr über diesen Blog und über mich gibt es HIER zu lesen.

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