Dieser Artikel wurde zuletzt am 30. August 2019 aktualisiert.
Wird es euch beim reinen Strandurlaub auch schnell langweilig? Wenngleich ich die Strände auf Zypern liebe, könnte ich dort einfach nicht meinen kompletten Urlaub verbringen. Ich hätte immer das Gefühl, etwas zu verpassen. Schließlich gibt es auf der sonnigen Mittelmeerinsel so viel spannende Kultur zu entdecken. Ob Streetart aus neuerer Zeit, die antiken Ruinen römischer und griechischer Gebäude oder Hinterlassenschaften aus der Zeit der Kreuzzüge – aus allen Epochen der wechselvollen Geschichte Zyperns finden sich hier viele Überreste, die einen Besuch wert sind. Mit zu meinen Favoriten gehört die Burg Kolossi.

Die Burg war für den Süden Zyperns von großer Bedeutung
Die Burg Kolossi bei Limassol ist eines der eindrucksvollsten mittelalterlichen Zeugnisse auf Zypern. Wahrscheinlich im 13 Jahrhundert von fränkischen Truppen erbaut, diente sie später den Johannitern und wechselte anschließend in den Besitz des Templerordens, der dort die sogenannte “Große Kommandantur” errichtete. Für die Verwaltung des südlichen Zyperns war die Burg zu dieser Zeit von großer Bedeutung und wurde u.a. auch als Lager für die wichtigsten Exportgüter Zyperns genutzt. Unter den Templern florierte der Export von Rohrzucker und Wein. Damals setzte sich übrigens auch erstmals der Name “Commandaria” durch, der nach der Kommandantur benannt wurde und der heute als der älteste, noch immer erhältliche, Markenwein der Welt gilt.
Über eine Zugbrücke betritt man die Burg
Über eine kleine Zugbrücke kann der mächtige Turm betreten werden. Interessant sind vor allem die kleinen Löcher über dem Eingang. Einst konnte durch diese kochendes Öl auf mögliche Angreifer gegossen werden. Heute kommt man wesentlich friedlicher hinein und bemerkt sofort die angenehme Kühle im Inneren der dicken Mauern. Viel zu sehen gibt es hier jedoch nicht. Außer einer Feuerstelle und einem Kreuzigungs-Fresko ist der Innenraum leer. Spannend wird es erst, wenn man über die massive Steintreppe nach oben auf den Turm steigt.

Highlight der Burg ist die Aussicht von oben
Die Burg liegt auf einer kleinen Anhöhe. Obwohl der Burgturm nur 21 Meter hoch ist hat man deshalb trotzdem eine fantastische Aussicht. In der Ferne kann man bis zum Meer schauen und in der nahen Umgebung die traditionellen und über Jahrhunderte genutzten Anbauflächen für Commandaria-Wein und Zuckerrohr sehen. Ich liebe ja solche Aussichtspunkte. Stundenlang könnte ich es oben auf der Burg aushalten, meinen Blick durch die Gegend schweifen lassen und irgendwo immer wieder neue Details entdecken.


Übrigens wurde die Burg in den unruhigen Zeiten des Mittelalters mehrmals zerstört und wieder neu aufgebaut. Ihr heutiges Aussehen erhielt sie in der Mitte des 15. Jahrhunderts. Dass hier einst militärische Auseinandersetzungen tobten, kann man sich nur noch schwer vorstellen. Vor den Mauern wurde ein kleiner Garten angelegt, in dem die roten Blüten des Hibiskus eine fast schon friedliche Ruhe ausstrahlen. An einen der Strände will man da erst wieder, wenn die Verlockung nach einem erfrischenden Sprung ins Meer dann doch zu groß wird.
Kolossi liegt 14 km westlich von Lemesos an der Straße Richtung Paphos. Die Burg ist von hier nicht zu verfehlen. Öffentliche Busse fahren leider nicht zur Burg.
Wann hat die Burg geöffnet?
Von September bis April ist die Burg zwischen 8.30 Uhr und 17 Uhr geöffnet. In den Sommermonaten hat die Burg abends 2,5 Stunden länger geöffnet.
Was kostet der Eintritt?
Der Eintritt kostet pro Person 2,50 Euro.
Mein Besuch auf der Burg Kolossi erfolgte im Rahmen einer Bloggerreise, zu der ich von der Fremdenverkehrszentrale Zypern eingeladen wurde.
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