Dieser Artikel wurde zuletzt am 10. Februar 2023 aktualisiert.
Immer wieder bin ich überrascht, wie schön Deutschland doch ist. Gerade die eher unbekannten Städten reizen mich in letzter Zeit sehr. Hier gibt es so viel zu entdecken und man erlebt immer wieder positive Überraschungen. Zuletzt war das bei meinem Besuch in Wolfenbüttel der Fall, jetzt hat es mir eine Stadt im Norden Sachsens besonders angetan. Die Rede ist von Torgau.
Der 20.000-Einwohner Ort zwischen Leipzig, Dresden und Wittenberg ist ein echter Geheimtipp für einen Tagesausflug. Torgau gilt nicht nur als eine der schönsten Renaissancestädte Deutschlands, es gibt hier auch ein echtes Dornröschen-Schloss, das noch heute von Bären bewacht wird und reichlich erlebbare Geschichte.
Was kann man bei einem Tagesausflug nach Torgau sehen?
- Bärengraben von Schloss Hartenfels
- den Drehort von Dornröschen
- eine Wiege der Reformation
- eine der schönsten Renaissancestädte Deutschlands
- den Ort, an dem im 2. Weltkrieg Amerikaner und Russen aufeinander trafen
Bären im Burggraben und Drehort von Dornröschen
Das wohl markanteste Bauwerk in Torgau ist das Schloss Hartenfels, das sich direkt am Ufer der Elbe befindet. Hier gibt es etwas, was in dieser Art völlig einzigartig in Deutschland ist: Im Burggraben leben auch heute noch Bären und bewachen so quasi das romantische Schloss, in dem 1970 die DEFA-Verfilmung von Dornröschen gedreht wurde.
- Heyse, Evemarie, Koren, Juliane, Oelschlägel, Vera (Schauspieler)
- Beck, Walter (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Faszinierende Aussicht für einen Euro
Besonders beeindruckt hat mich beim Besuch des märchenhaften Schlosses die Aussicht vom 53 Meter hohen Hausmannsturm. Hat man die 163 Stufen nach oben erklommen und einen Euro Eintritt am Drehkreuz entrichtet, bietet sich ein traumhafter Blick auf die Umgebung Torgaus, hinüber zur Elbe und auf den Innenhof des Schlosses. Dort ist z.B. die Schlosskirche zu sehen, die als erster protestantischer Neubau in Europa ganz nach den Plänen von Martin Luther entstand und von ihm persönlich geweiht wurde.
Martin Luther war 40 mal in Torgau
Ohnehin trifft man in Torgau immer wieder auf Spuren Luthers und der Reformation. Die einstige Hauptstadt Kursachsens war das politische Zentrum der Reformation in Deutschland. Luther weilte nachweislich 40 Mal in Torgau und seine Frau Katharina von Bora, die hier starb wurde in der örtlichen Marienkirche bestattet.
Von Napoleon bis zum 2. Weltkrieg
Wer sich für Geschichte interessiert, kommt in Torgau voll und ganz auf seine Kosten. Ob Luther, Friedrich der Große oder gar Napoleon – immer wieder stößt man in der Stadt auf bedeutende Spuren der Vergangenheit. Ich fand den sogenannten Gedenkpark an der Elbe sehr spannend. Hier wird an das Zusammentreffen der US-Armee und der sowjetischer Truppen im April 1945 erinnert, das symbolisch für das Ende des 2. Weltkrieges steht.
500 Denkmale soll es in Torgau geben
Bei aller Begeisterung für Geschichte habe ich es auch einfach nur genossen durch die malerischen Gassen mit ihrem Kopfsteinpflaster zu schlendern. Die Häuserfassaden gäben die perfekte Kulisse für einen Märchenfilm ab. 500 Denkmale aus der Zeit der Spätgotik und der Renaissance sollen es insgesamt in Torgau sein. Besonders sehenswert ist vor allem auch der weite Marktplatz mit seinem prächtigen Renaissance-Rathaus. Sich hier in eines der Restaurants zu setzen und in der Abendsonne ein kühles Bier mit Blick auf den Markt zu trinken, kann ich nur empfehlen.
Wo in Deutschland ist es am schönsten?
Der Ausflug nach Torgau hat mir erneut gezeigt, wie schön Deutschland ist und welch tollen Dinge man in unserem Land entdecken kann. Davon will ich künftig noch mehr sehen und immer wieder gezielt auch eher unbekannte Orte ansteuern. Habt ihr Geheimtipps? Wo in Deutschland findet ihr es besonders schön? Hinterlasst doch unten einen Kommentar.
- Mundus, Doris (Autor)
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